UNO befürchtet Flüchtlingswelle aus dem Sudan
Vor dem Hintergrund des Krieges im Sudan befürchtet das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) eine humanitäre Katastrophe. So könnten nach Schätzungen mehr als 800.000 Menschen in die umliegenden Staaten des nordafrikanischen Landes fliehen. „Wir hoffen, dass es nicht dazu kommt. Aber wenn die Gewalt nicht aufhört, werden mehr Menschen gezwungen sein, aus dem Sudan zu fliehen, um sich in Sicherheit zu bringen“, schrieb UNHCR-Chef Filippo Grandi auf Twitter.
Rasche Lösung der Krise gefordert
Das UNHCR bereite sich mit Regierungen und Partnern auf eine mögliche Fluchtwelle vor, schreibt das Magazin „Spiegel“. Der Koordinator der Vereinten Nationen für humanitäre Angelegenheiten im Sudan, Abdou Dieng, warnte vor einer „totalen Katastrophe“. Dem schließt sich der stellvertretende UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Raouf Mazou, an: „Ohne eine rasche Lösung dieser Krise werden wir erleben, dass weitere Menschen auf der Suche nach Sicherheit und grundlegender Unterstützung zur Flucht getrieben werden.“
Nach Beratungen mit „unterschiedlichen Akteuren“ gehen die Vereinten Nationen laut „Spiegel“ von einer Planungszahl von 815.000 Menschen aus, die in die sieben Nachbarländer flüchten könnten, erläuterte Mazou. Darunter seien neben 580.000 Sudanern mehr als 200.000 Menschen, die sich bereits als Flüchtlinge im Sudan aufhielten. Bisher seien 73.000 Menschen in die Nachbarländer geflüchtet. Das nordostafrikanische Land grenzt an Ägypten, Libyen, den Tschad, die Zentralafrikanische Republik, Südsudan, Äthiopien und Eritrea.
Auffanglager kommen an ihre Grenzen
Die staatliche sudanesische Nachrichtenagentur „Suna“ hatte zuvor bereits berichtet, dass mehr als 70.000 Menschen in den vergangenen Tagen aus der sudanesischen Hauptstadt Khartum in den angrenzenden Bundesstaat Weißer Nil geflüchtet waren. Dort gebe es bereits Auffanglager für Binnenvertriebene, die nun allerdings an ihre Grenzen kämen. Der Bundesstaat grenzt im Süden an Khartum und erstreckt sich bis an die Grenze zum Südsudan.
In dem nordostafrikanischen Land mit rund 46 Millionen Einwohnern kämpfen die Streitkräfte unter Führung von De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan seit dem 15. April gegen die Milizen seines Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo, der die RSF anführt. Die beiden Generäle hatten die Führung des Sudans einst durch gemeinsame Militärcoups übernommen. Wegen Fragen der Machtverteilung kam es aber zum Zerwürfnis zwischen beiden Lagern.
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