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Zentralafrikanische Republik

UN-Bericht: Wahllose Tötungen von Zivilisten durch russische Militärausbilder

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Russischer Militärausbilder. Symbolbild.

Foto: MAXIME POPOV/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Russische Militärausbilder in der Zentralafrikanischen Republik sind laut einem UN-Bericht an zahlreichen Menschenrechtsverletzungen beteiligt gewesen. Es gebe „zahlreiche Berichte über Fälle von wahllosen Tötungen unbewaffneter Zivilisten durch russische Ausbilder“, heißt es in dem Bericht, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Montag vorlag.
Gemeinsam mit zentralafrikanischen Sicherheitskräften hätten die Russen auch Schulen besetzt und systematische Plünderungen vorgenommen, unter anderem bei Hilfsorganisationen.
Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder der Welt und seit ihrer Unabhängigkeit von Frankreich 1960 politisch instabil. Im Dezember hatten Rebellen erneut eine Offensive gestartet, um die Regierung zu stürzen.
Unterstützt von einer 12.000 Soldaten starken UN-Friedenstruppe, ruandischen Spezialkräften und russischen Paramilitärs drängten die Regierungstruppen sie zurück. Wegen der Kämpfe sind seit Anfang des Jahres hunderttausende Menschen auf der Flucht.
Den Russen wird vor allem die Stärkung der ansonsten schlecht ausgerüsteten zentralafrikanischen Armee zugeschrieben. Russland hatte 2018 erstmals „Ausbilder“ in das Bürgerkriegsland geschickt und mit UN-Erlaubnis Kleinwaffen geliefert.
Im April gab Moskau die Zahl der entsandten Ausbilder vor Ort mit 532 an, die allesamt nicht bewaffnet und nicht an Kampfhandlungen beteiligt seien.
Dem UN-Bericht zufolge dürfte die Zahl in Wirklichkeit jedoch deutlich höher liegen, nämlich eher „zwischen 800 und 2.100“. Verschiedene zivile und militärische Quellen hätten zudem „die aktive Beteiligung russischer Ausbilder in Kampfhandlungen auf dem Boden“ bezeugt. Tatsächlich träten die Russen in den zentralafrikanischen Streitkräfte vielfach eher als Anführer denn als Begleiter auf.
Das zuständige UN-Gremium hatte den Bericht vor kurzem dem Sicherheitsrat vorgelegt. In seinen Empfehlungen fordern die Experten, Sanktionen auszuweiten und das geltende Waffenembargo für die ZAR zu verlängern.
Das Embargo läuft am 31. Juli aus. Die Zentralafrikanische Republik, Russland, China und mehrere afrikanische Länder sind gegen eine Verlängerung. (afp)

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