Umerziehung in Tokio
Tokios Stadtregierung startet ein Pilotprojekt zur Umerziehung seiner Einwohner: Umweltfreundliches Verhalten soll finanziell belohnt werden. Auch wer einen früheren Zug zur Arbeit nimmt, erhält Bonuspunkte.

Ein Zug durch Shinjuku in Tokio. Shinjuku ist ein wichtiges Einkaufzentrum in Tokio.
Foto: iStock
Um die Bürger Tokios zu einem guten Verhalten zu erziehen, setzt die Stadtregierung mit einem Pilotprojekt auf Bonuszahlungen, wie die „FAZ“ schreibt. Wer umweltfreundlich eine eigene Tasche zum Einkauf mitbringt oder auf die kostenlosen Plastikflaschen verzichtet soll finanziell belohnt werden.
Um den Berufsverkehr zu entlasten, sollen diejenigen, die einen früheren Zug zur Arbeit nehmen, ebenfalls finanzielle Vorteile genießen. Wer beispielsweise einen frühen Zug zur Arbeit nimmt, soll eine Bonuszahlung von bis zu 100 Yen (etwa 85 Cent) erhalten, meldet die japanische Zeitung Yomiuri.
Japaner müssen, um ihre Bonuspunkte zu erhalten, eine spezielle Chipkarte durch Scanner ziehen. Diese stehen an Bahnhöfen oder in Geschäften. Gouverneurin Yuriko Koike erklärt, dass die Menschen dadurch animiert werden sollen, bargeldlose Zahlungen zu tätigen. Japaner lieben Bargeld.
Das System soll vor den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio funktionieren und wird unter dem Motto des Umweltschutzes beworben.
Das Verhaltenstraining erinnert an das chinesische Sozialkreditsystem. In diesem wird jeder chinesische Bürger – und auch Ausländer und ausländische Unternehmen – nach seinem Online-, Sozial-, Finanz- und Rechtsverhalten bewertet. Was richtig und was falsch ist, wird von der Kommunistischen Partei festgelegt. (ks)
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