Ukraine: Luftalarm in Kiew – Russland rückt im Donbass vor

Heute morgen gab es Luftalarm in der Ukraine. Derweil ist der langfristige Erfolg des ukrainischen Einmarsches in die russische Region Kursk unter Fachleuten umstritten.
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Ukrainische Soldaten nehmen am 22. August 2024 in Südengland an einer von den britischen Streitkräften im Rahmen des Interflex-Programms durchgeführten Übung zur Simulation von Unfällen teil.Foto: Justin Tallis/AFP via Getty Images
Epoch Times26. August 2024

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Russland hat die Ukraine in den Morgenstunden massiv mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen aus der Luft beschossen. Beobachter in Kiew sprechen von einem der schwersten Luftangriffe in zweieinhalb Jahren Krieg. Es gibt einen landesweiten Luftalarm.

Explosionen wurden aus dem Umland der Hauptstadt und den Gebieten Schytomir, Chmelnyzkyj, Ternopil und Lwiw gemeldet, wie aus der offiziellen Luftalarm-App hervorgeht. In Kiew gibt es Probleme mit der Stromversorgung, wie Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mitteilte.

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte die russische Armee zeitweise elf Langstreckenbomber Tu-95 ein, die Träger von Marschflugkörpern sind. Außerdem wurden demnach Hyperschallraketen Kinschal auf die Ukraine abgefeuert. Auch aus dem Schwarzen Meer sei die Ukraine beschossen worden.

Einen Überblick über Opfer und Schäden gibt es bislang nicht. Ersten Informationen zufolge war erneut das ukrainische Energiesystem ein Hauptziel des Angriffs. Am Samstag beging das Land seinen 33. Unabhängigkeitstag.

Kursk und Donezk

Gleichzeitig rückt Russland im Osten der Ukraine stetig weiter vor. Der langfristige Erfolg des ukrainischen Einmarsches in die russische Region Kursk ist unter Fachleuten umstritten. Zwar habe die Ukraine territoriale Gewinne erzielt und in zwei Wochen mehr russisches Territorium erobert als Russland in der Ukraine im ganzen Jahr. Es wurden wichtige Brücken zerstört und damit die russischen Nachschubwege unterbrochen. Die Operation hat die ukrainische Moral gestärkt und gezeigt, dass sie in der Lage seien, die Initiative zu ergreifen.

Doch gleichzeitig mehren sich die Stimmen, dass der russische Geheimdienst seine Finger im Spiel hätte und eine Falle aufgestellt habe. Die Operation sei aufgrund logistischer Probleme zum Scheitern verurteilt. Bisher vermieden die russischen Streitkräfte zudem einen Gesamtkampf mit der Ukraine. 

Gleichzeitig fehlen der Ukraine dadurch Truppen im Donbass. Russland macht täglich in der Region Donezk Fortschritte, die Ukraine verliert Gelände. Selenskyj berichtete, dass Toretsk und Pokrovsk in Donezk starken russischen Angriffen ausgesetzt sind.

Eine mögliche russische Eroberung von Pokrowsk wird als „unermesslich wichtiger für den Ausgang des Krieges“ beschrieben als die vorübergehende Besetzung kleiner Dörfer in Kursk. Es heißt, der Fall von Pokrowsk würde einen Zusammenbruch der Verteidigungslinien in der Ostukraine auslösen.

Zu der bereits angelaufenen Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Pokrowsk gab es weiterhin keine konkreten Angaben von ukrainischer Seite.

Belarus zieht Truppen an Grenze zusammen

Die Ukraine hat dem mit Russland verbündeten Nachbarland Belarus vorgeworfen, Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammenzuziehen.

Das Außenministerium in Kiew teilte am Sonntag mit, ukrainische Geheimdienste hätten beobachtet, dass Belarus „unter dem Deckmantel von Übungen eine erhebliche Zahl von Kräften in der Region Gomel in der Nähe der ukrainischen Grenze zusammengezogen hat“.

Kiew warnte Belarus davor, unter dem Druck Russlands „tragische Fehler“ zu begehen. Die belarussische Armee müsse ihre „unfreundlichen Akte“ einstellen. Das Außenministerium forderte die belarussischen Steitkräfte auf, ihre Truppen von der Grenze abzuziehen und einen Abstand zur ukrainischen Grenze einzunehmen, der größer sei als die Reichweite ihrer Raketensysteme.

Kiew erklärte zudem, es habe die Anwesenheit von Soldaten der russischen Söldnergruppe Wagner festgestellt, von denen einige im Juni 2023 von Belarus aufgenommen worden waren. „Wir betonen, dass die Ukraine niemals feindliche Aktionen gegen das belarussische Volk unternommen hat oder unternehmen wird“, fügte das Außenministerium in Kiew hinzu.

Die Erklärung des Außenministeriums erfolgte vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk. (afp/dpa/red)



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