Ukraine: Folgen nun Gespräche mit Trumps Team?
In den USA soll eine ukrainische Regierungsdelegation eingetroffen sein, die laut Medienberichten Gespräche mit dem Team des gewählten Präsidenten Donald Trump führen will.
Der gewöhnlich gut informierte ukrainische Radiosender NV („New Voice“) meldete unter Berufung auf diplomatische Quellen, die Delegation bestehe aus Präsidentenbürochef Andrij Jermak, Verteidigungsminister Rustem Umjerow sowie Vizeregierungschefin und Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko.
Demnach bemüht sich die Gruppe vor allem um einen Draht zu Trumps designiertem US-Sondergesandten für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg.
Die „Ukrajinska Prawda“ berichtete weitgehend das Gleiche. Demnach reiste laut dem Internetportal statt Umjerow einer seiner Stellvertreter mit. Nach offiziell unbestätigten Informationen landete der ukrainische Regierungsflieger am Dienstagabend in New York.
Appell an die NATO-Staaten
Über Reisepläne dieser Art war in der ukrainischen Presse bereits seit längerem spekuliert worden. Selenskyjs Regierung muss befürchten, dass die US-Regierung nach Trumps Amtsantritt im Januar ihre finanzielle und militärische Unterstützung für die Ukraine drastisch zurückfährt.
Die Vereinigten Staaten sind mit Abstand der größte Einzelunterstützer und Waffenlieferant des osteuropäischen Landes, das in die EU und NATO strebt. Trump hat mehrfach angedeutet, dass es mit ihm als Präsident nicht so weitergehen dürfte.
Über zusätzliche Waffenlieferungen werde es detaillierte Gespräche mit den Partnerstaaten geben, sagte Selenskyj. Zudem werde die Rüstungsproduktion im eigenen Land ausgebaut, nicht nur bei weitreichenden Waffen.
Hoffen auf mehr Flugabwehr
Im Dezember erwarte die Ukraine die Ankunft neuer Flugabwehrsysteme. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bat bei einem Treffen der NATO-Außenminister in Brüssel zudem um weitere Systeme vom Typ Hawk, Nasams und Iris-T zum Schutz der ukrainischen Energieversorgung.
Diese haben Reichweiten zwischen 25 und 40 Kilometern. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach bei seinem Besuch in Kiew am Montag davon, dass noch im Dezember zwei Iris-T-Systeme und andere Flugabwehrwaffen geliefert werden sollten.
Derweil stehen die ukrainischen Truppen an der Front im Osten des Landes stark unter Druck. Im jüngsten Bericht des Generalstabs war vor allem von schweren Kämpfen im Donezker Gebiet an den Abschnitten Pokrowsk und Kurachowe die Rede.
Ukrainische Militärs hatten zuvor russische Gebietsgewinne im Stadtgebiet von Kurachowe und nordwestlich davon bei Stari Terny gemeldet. Das stark befestigte Dorf befand sich am Abend übereinstimmenden Berichten zufolge bereits unter russischer Kontrolle. Offiziell wurde das russische Vordringen nicht bestätigt.
Gefechte zwischen russischen und ukrainischen Truppen gab es dem Generalstab zufolge auch an anderen Frontabschnitten. Von unabhängiger Seite lassen sich die Angaben kaum überprüfen. (dpa/red)
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