Ukraine entlässt Menschenrechtsbeauftragte – Sie warf Russen Massenvergewaltigungen vor

Die Beauftragte für Menschenrechte im ukrainischen Parlament, Lyudmyla Denisova, bereiste während des Krieges westliche Länder und berichtete detailliert über nicht belegte Massenvergewaltigungen ukrainischer Frauen und Kinder durch russische Soldaten. Jetzt wurde sie aus ihrem Amt entlassen.
Titelbild
Ukrainisches Parlament in Kiew.Foto: Getty Images | Sean Gallup
Epoch Times15. Juni 2022

Wegen ihrer detaillierten, jedoch unbelegten Schilderungen zu Vergewaltigungen durch russische Soldaten in der Ukraine steht Lyudmyla Denisova in der Kritik und wurde überraschend aus ihrem Amt entlassen.

Als Menschenrechtsbeauftragte der Werchowna Rada sei es ihre Aufgabe, nach Russland und Weißrussland zu reisen, um humanitäre Korridore zu verhandeln und sich für den Austausch von Kriegsgefangenen einzusetzen. Doch übte Denisova seit Beginn des Krieges und dem großen Leiden der Ukrainer ihre Autorität kaum aus, kritisierte der Volksabgeordnete des „Dieners des Volkes“, Pavlo Frolov.

Sie reiste nach Davos, Wien, Rom und andere warme westliche Länder Europas, um Medienarbeit in eigener Sache zu betreiben und ihre Gräuelgeschichten zu verbreiten, berichtet „Interfax-Ukraine“.

Keine Beweise der Gräueltaten

„Die unverständliche Konzentration der Medienarbeit des Ombudsmanns auf zahlreiche Details über widernatürliche Sexualverbrechen und Vergewaltigung von Kindern in den besetzten Gebieten, die nicht durch Beweise bestätigt werden konnten, schadete der Ukraine nur und lenkte die Weltmedien von den wirklichen Bedürfnissen der Ukraine ab.“, fügte Frolov in einer Stellungnahme hinzu.

Die entsetzlichen Details zu Massenvergewaltigungen ukrainischer Frauen und Kinder durch russische Soldaten wurden in den westlichen Medien ungefiltert und ungeprüft wiedergegeben.

„Gräueltaten im Krieg sind Familientragödien, ein wichtiges und traumatisches Thema, kein Thema für Skandalchroniken. Das Ziel sollte nicht vergessen werden: das Bewusstsein für die Fakten der Gräueltaten zu schärfen.“, heißt es in dem offenen Appell an die parlamentarische Kommissarin für Menschenrechte, Liudmyla Denisova.

„Wenn öffentlich über Gräueltaten während des Krieges berichtet wird (vor allem, wenn Kinder die Opfer sind), ist es wichtig, nicht nur die Echtheit der Aussagen zu prüfen, sondern auch die Gültigkeit und Angemessenheit der Berichterstattung über schockierende Details.“, fordern die Unterzeichner.

„Sensationslust, Stigmatisierung, Andeutungen und Erpressung in Bezug auf menschliche Tragödien werden uns nicht dabei helfen, den Feind zu besiegen und das Problem der staatlichen Gräueltaten während des Krieges zu bekämpfen.“, empören sich ukrainische Journalisten und Menschenrechtsaktivisten über die Rhetorik in den Berichten, die auf der Website des ukrainischen Parlaments veröffentlicht wurden.

„Vielleicht bin ich zu weit gegangen. Aber…“

In einem Interview in den ukrainischen Medien verteidigte Denisova ihr Vorgehen.

Als sie beispielsweise im italienischen Parlament im Ausschuss für internationale Angelegenheiten sprach, habe sie bei den Abgeordneten eine Müdigkeit von dem Krieg in der Ukraine gespürt: „Ich habe über schreckliche Dinge gesprochen, um sie irgendwie dazu zu bringen, die Entscheidungen zu treffen, die die Ukraine und das ukrainische Volk brauchen.“

Nach ihrer Rede habe einer der Parteiführer der Fünf-Sterne-Bewegung, die vorher gegen eine Waffenlieferung waren, die erhoffte Unterstützung zugesagt, einschließlich der Lieferung schwerer Waffen.

Vielleicht bin ich zu weit gegangen. Aber ich habe versucht, das Ziel zu erreichen, die Welt davon zu überzeugen, Waffen zu liefern und Druck auf Russland auszuüben“, so Denisova.

Misstrauensvotum gegen Denisova

Am 31. Mai sprach das ukrainische Parlament ihr mit 234 zu 9 Stimmen das Misstrauen aus und entließ sie aus ihrem Amt. Denisova behauptet, dass sie illegal entlassen wurde und legte Berufung gegen die Entscheidung ein. Sie hatte diese Position vier Jahre lang inne. Einen Nachfolger gibt es noch nicht. (bs)



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