Türkei schießt erneut Hubschrauber der syrischen Armee ab – Türken ziehen sich teilweise zurück
Die türkische Armee hat Aktivisten zufolge im Nordwesten Syriens erneut einen Hubschrauber der syrischen Armee abgeschossen. Durch den Raketenbeschuss in der Provinz Idlib seien die beiden Hubschrauberpiloten am Freitag getötet worden, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP. Ihre beiden Leichen seien gefunden worden.
Die türkische Regierung gab zu dem Vorfall zunächst keine Stellungnahme ab. Bereits am Dienstag war in der umkämpften nordsyrischen Provinz Idlib ein Militärhubschrauber der Regierungstruppen abgeschossen worden. Dabei starben die beiden Piloten und auch in diesem Fall schrieb die Beobachtungsstelle den Angriff der Türkei zu.
Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Türkei unterstützt die islamistischen Milizen in Idlib
In Idlib spitzt sich derzeit die militärische Konfrontation zwischen der türkischen Armee und den von Russland unterstützten syrischen Streitkräften zu. Nach tödlichen Angriffen auf türkische Stellungen in Idlib drohte Staatschef Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch mit Angriffen „überall“ in Syrien, sollten die türkischen Soldaten erneut unter Beschuss geraten.
Syrische Regierungstruppen führen mit russischer Unterstützung seit Dezember eine Offensive gegen die letzte Bastion der von dschihadistischen Milizen dominierten Rebellen, die von der Türkei unterstützt werden.
Türkische Truppen ziehen teilweise ab
Die syrischen Regierungstruppen rückten am Freitag weiter gegen die Milizen-Hochburgen vor. Sie eroberten nach „heftigen“ Gefechten eine Militärbasis im Westen der Provinz Aleppo zurück, die vor sieben Jahren an die Milizen gefallen war, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. Auf dem Stützpunkt waren auch türkische Truppen stationiert. Diese hatten sich den Angaben zufolge jedoch bereits am Donnerstag zurückgezogen.
Laut dem Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, zufolge wollen die syrischen Truppen einen „Sicherheitsgürtel“ rund um die Autobahn einrichten, die Aleppo mit Damaskus verbindet und die vergangene Woche von den Regierungstruppen vollständig eingenommen wurde. Dafür müssten sie laut Rahman die Orte Urum al-Kubra und Kafr Naha erobern.
Die Truppen befänden sich derzeit nur zwei Kilometer von Orum al-Kobra entfernt, sagte Rahman. Außerdem seien sie bis auf fünf Kilometer auf die Stadt Atareb vorgerückt.(afp/al)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion