Tschechische Kneipen aus Protest gegen Corona-Beschränkungen geöffnet
In Tschechien haben am Samstag landesweit hunderte Kneipen und Restaurants aus Protest gegen die Lockdown-Bestimmungen der Regierung geöffnet. Die Besitzer folgten einem Aufruf der Bewegung „Hund ist tot“ (Chcipl pes), deren Name eine Verballhornung der amtlichen Anweisungen zum Schutz gegen das Coronavirus ist.
„Wir sind seit langer Zeit enttäuscht von der Regierung“, sagte Jiri Janecek von der Maly-Janek-Brauerei in Jince südwestlich von Prag der Nachrichtenagentur AFP. Die Regierung habe „den falschen Weg“ eingeschlagen. Seiner Ansicht nach sollten „die Minister darüber nachdenken, ob sie ihre Posten aufgeben“. Janecek ist Mitbegründer der Bewegung „Hund ist tot“, die in den vergangenen Wochen an Zulauf gewannt.
Das Restaurant der Brauerei war am Samstag zur Hälfte mit Gästen gefüllt, die dort Bier tranken und Schweinerippchen oder Schnitzel verspeisten. Das Personal hatte gut zu tun. Der Sprecher der Stadt Prag, Vit Hofman, sagte, bei Zuwiderhandlung gegen die Corona-Bestimmungen könnten Strafen von umgerechnet bis zu 766 Euro verhängt werden.
In Tschechien sind seit Oktober Kneipen, Kinos, Theater, Zoos, Sporthallen und die meisten Geschäfte geschlossen. Nur um die Weihnachtstage gab es leichte Lockerungen.
Chcipl pes machte bereits mehrfach von sich reden, etwa mit einer kilometerlangen Schlange von Biergläsern in der Altstadt von Prag. Inzwischen versteht sich die Organisation als politische Bewegung und stellt die Kneipen für Debattierstunden zur Verfügung. Der Vorteil dieses neuen Verständnisses liege darin, dass die Anhänger der Bewegung sich „ebenso wie unsere Politiker in der Kantine des Parlaments“ treffen könnten, sagte David Biksadsky, der ebenfalls zu den Gründern von Chcipl pes zählt. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion