Tschechiens Präsident kritisiert Russland in ungewohnter Schärfe

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Der tschechische Präsident Milos Zeman bestätigte, dass sein Land im vergangenen Jahr das hochgefährliche Nervengift Nowitschok hergestellt habe.Foto: Petr David Josek/AP/dpa
Epoch Times25. April 2021

In ungewöhnlicher Schärfe hat Tschechiens Präsident Milos Zeman Russland kritisiert – und zwei Moskau zugeschriebene Explosionen in einem tschechischen Munitionslager mit Terroranschlägen verglichen.

„Was haben die Russen, Pat und Mat, die auch im Verdacht stehen, (den Ex-Doppelagenten Sergej) Skripal vergiftet zu haben, auf unserem Territorium gemacht?“, fragte Zeman am Sonntag im Fernsehen unter Verweis auf die beliebte tschechische Serie „Pat und Mat“, deren Hauptfiguren immer wieder Unheil anrichten.

„Kein souveränes Land kann es zulassen, dass zwei Agenten eines ausländischen Staates einen Terroranschlag auf seinem Gebiet verüben“, betonte Zeman. Zugleich forderte er eine gründliche Untersuchung der Explosionen. Zeman gilt als pro-russisch; zu den von der Regierung in Prag erhobenen Vorwürfen gegen Moskau äußerte er sich nun zum ersten Mal.

Vor einer Woche hatte der tschechische Geheimdienst Russland vorgeworfen, hinter zwei Explosionen in einem Militärdepot im Osten Tschechiens zu stecken, bei denen im Jahr 2014 zwei Menschen getötet worden waren.

Demnach sollen zwei russische Geheimdienst-Mitarbeiter die Detonationen ausgelöst haben. Es soll sich um dieselben Agenten handeln, denen auch die Vergiftung des ehemaligen Doppelagenten Skripal und seiner Tochter im britischen Salisbury im Jahr 2018 zur Last gelegt wird.

Die Vorwürfe lösten eine diplomatische Krise zwischen Prag und Moskau aus. Tschechien verwies 18 russische Diplomaten des Landes, worauf Russland seinerseits mit der Ausweisung von 20 tschechischen Botschaftsmitarbeitern reagierte.

Dass es sich bei den 18 ausgewiesenen russischen Diplomaten tatsächlich um Geheimdienstagenten handelte, zog Zeman am Sonntag allerdings in Zweifel. Er sehe keinen Grund, warum es „18 Spione“ in der russischen Botschaft geben sollte, sagte er.

Berichten zufolge richteten sich die Explosionen im Jahr 2014 gegen Waffen im Besitz eines bulgarischen Waffenhändlers, die möglicherweise an die Ukraine verkauft werden sollten.

2014 hatte Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert, während in der Ostukraine der nach wie vor andauernde Konflikt zwischen pro-russischen Separatisten und der ukrainischen Armee eskalierte. (afp)



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