Trump unterstützt Ausgangssperren-Gegner: „Rettet euren großartigen zweiten Verfassungszusatz“

Doland Trump.
Foto: SAUL LOEB/AFP via Getty Images
US-Präsident Donald Trump hat sich mit mehreren Twitter-Botschaften hinter Demonstranten gestellt, die ein Ende der Ausgangsbeschränkungen wegen des Coronavirus fordern. „Befreit Minnesota!“ und „Befreit Michigan!“, schrieb Trump am Freitag im Kurzmitteilungsdienst Twitter, gefolgt von: „Befreit Virginia, und rettet euren großartigen zweiten Verfassungszusatz. Er steht unter Belagerung!“ Der zweite Zusatz zur US-Verfassung garantiert das Recht auf Waffentragen.
In allen drei Bundesstaaten hatte es in den vergangenen Tagen Demonstrationen gegen die wegen des Virus verhängten Ausgangsbeschränkungen gegeben. Alle drei Staaten werden zudem von Politikern der Demokratischen Partei regiert – Trump dagegen ist Republikaner.
Am Freitag kritisierte Trump den demokratischen Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo. Dieser solle „rausgehen und seine Arbeit machen“, schrieb er über den Regierungschef des am schwersten vom Virus betroffenen Bundesstaates. Cuomo reagierte mit der Bemerkung, wenn Trump „zu Hause sitzt und TV guckt, sollte er vielleicht aufstehen und zur Arbeit gehen“.
Trump fordert Ende der Ausgangsbeschränkungen
In mehr als 40 der 50 US-Bundesstaaten gelten derzeit Ausgangsbeschränkungen. Trump hatte mehrfach deutlich gemacht, dass er sich ein Ende der Beschränkungen wünscht, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Entscheidungsgewalt liegt jedoch bei den Gouverneuren der einzelnen Staaten.
In allen drei von Trump genannten Bundesstaaten hatte es Demonstrationen gegen die Ausgangssperre gegeben. Bei der größten Protestaktion hatten am Mittwoch rund 3000 Demonstranten in Minnesotas Hauptstadt Lansing protestiert. Am Freitag hatten rund 800 Menschen vor der Gouverneursresidenz in Minnesotas Hauptstadt St. Paul unter dem Banner „Befreit Minnesota“ demonstriert.
Für Samstag sind weitere Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen geplant, unter anderem in New Hampshire, Maryland, Texas und Colorado.
80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild
In den USA stieg die Zahl am Freitag (Ortszeit) laut der Johns-Hopkins-Universität auf mehr als 700.200. Knapp 36.800 Menschen starben demnach.
Bemerkenswert ist, dass nicht jeder der infiziert ist, am Virus erkrankt. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.
Unterdessen warf Trump China vor, auch eine vom chinesischen Regime leicht nach oben korrigierte Zahl zu den Todesopfern durch das Virus sei noch deutlich zu niedrig. Die tatsächlichen Zahlen seien „wesentlich höher, und wesentlich höher als die der USA“, schrieb der Präsident im Kurzbotschaftendienst Twitter. (afp/so)
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