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Trump: Mexiko will Migration stoppen – Präsidentin Sheinbaum widerspricht

Ein Telefonat zwischen Donald Trump und Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum sorgt für Verwirrung. Hat Mexiko zugestimmt, die Einwanderung in die USA zu stoppen? Mexiko dementiert – das Land will „Brücken zwischen den Regierungen und Völkern bauen“ und kümmere sich um die Migranten, bevor sie die Grenze erreichen.

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Zehntausende Menschen versuchen jedes Jahr, vor Armut, Gewalt und politischen Krisen aus Südamerika in die USA zu flüchten.

Foto: Edgar H. Clemente/AP/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Bei einem Telefonat zwischen dem designierten US-Präsidenten Donald Trump hat die mexikanische Staatschefin Claudia Sheinbaum nach Angaben des US-Republikaners zugewilligt, die Einwanderung in die USA „zu stoppen“ – eine Äußerung, die Sheinbaum rasch zurückwies.
Die Präsidentin habe „zugestimmt, die Migration durch Mexiko und in die Vereinigten Staaten zu stoppen und damit unsere südliche Grenze zu schließen“, erklärte Trump am Mittwoch in seinem Onlinenetzwerk Truth Social.

Mexiko widerspricht

Sheinbaum erklärte daraufhin im Internetdienst X, dass ihr Land keine Pläne für eine Grenzschließung hege.
Mexikos Position bestehe nicht darin, „die Grenzen zu schließen, sondern Brücken zwischen Regierungen und zwischen Völkern zu bauen“, erklärte Sheinbaum. Sie habe Trump die Strategie ihres Landes erklärt: Mexiko kümmere sich um die Migranten, „bevor sie die Grenze erreichen“.
Derzeit würden keine Migrantenkarawanen die US-Grenze erreichen. Das Land setzt seit Jahren seine Nationalgarde ein, um Migranten auf dem Weg in Richtung USA aufzuhalten.
Sheinbaum hatte vor Trumps Äußerungen bei X bereits von einem „ausgezeichneten“ Telefonat berichtet. Auch Trump äußerte sich positiv und schrieb von einem „wunderbaren Gespräch“ mit der Präsidentin.
Sheinbaum hatte zunächst erklärt, mit Trump über Mexikos „Strategie“ hinsichtlich der Migration gesprochen zu haben. Sie machte keine Angaben zu einer Schließung der Grenze.
Mexikos Staatschefin zufolge sprachen die beiden auch über eine Verstärkung der Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen und die Anstrengungen Mexikos, „um den Konsum von Fentanyl zu verhindern“.

Trump will Zölle gegen Mexiko erhöhen

Trump hatte für seinen ersten Tag im Amt eine aggressive Handelspolitik mit hohen Zöllen gegen die Nachbarstaaten Kanada und Mexiko sowie gegen China angekündigt. Importe aus Kanada und Mexiko würden mit einem Zollsatz von 25 Prozent belegt, für Waren aus China werde es einen zusätzlichen Aufschlag von zehn Prozent geben, erklärte er am Montagabend.
Der Republikaner, der am 20. Januar seine zweite Amtszeit als US-Präsident beginnt, verknüpfte die angekündigten Zollerhöhungen mit der Forderung an die drei Staaten, den Drogenschmuggel sowie die illegale Migration in die USA zu unterbinden.
Trump hatte die illegale Migration zu einem seiner wichtigsten Wahlkampfthemen gemacht und zugesichert, mithilfe des US-Militärs eine Massenabschiebung ausführen zu wollen.
Der mexikanische Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard erklärte am Mittwoch, dass in den USA „400.000 Stellen“ bedroht wären, sollte Trump seine Zolldrohungen durchziehen. Er berief sich auf eine Studie, die sich auf Daten von US-Autobauern mit Produktionsstandorten in Mexiko bezieht.
Zudem würden die US-Verbraucher hart getroffen, sagte Ebrard in Bezug auf den Markt für Pick-up-Geländewagen, von denen die meisten in Mexiko hergestellt werden. Die angekündigten Zölle würden die Kosten für ein neues Fahrzeug um 3.000 Dollar erhöhen, fuhr er fort und sprach von einem „Schuss ins Knie“. (afp/red)

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