Trump kündigt Zoll von 25 Prozent auf Autos an – Spanien und Frankreich reagieren

Die EU hat eine entschiedene Antwort auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Sonderzölle auf die Einfuhr von Autos und anderen Güter aus Europa angekündigt. Man werde umgehend auf ungerechtfertigte Hindernisse für den freien und fairen Handel reagieren, sagte ein Sprecher der zuständigen EU-Kommission in Brüssel. Dies gelte insbesondere, wenn Zölle eingesetzt würden, um eine rechtmäßige und nicht diskriminierende Politik infrage zu stellen.
Trump hatte zuvor in Washington angekündigt, eine Entscheidung über die Einführung von neuen Importzöllen auf Güter aus der EU getroffen zu haben. Diese sollten sehr bald auch öffentlich gemacht werden. Dann schob er nach: „Es werden 25 Prozent sein, allgemein gesprochen, und zwar für Autos und alle anderen Dinge.“ Trump warf den Europäern dabei erneut vor, die USA auszunutzen.
Die Europäische Union wurde gegründet „um die USA über den Tisch zu ziehen“, sagte Trump in der ersten Kabinettssitzung seiner zweiten Amtszeit. Davor kündigte Zoll von 25 Prozent auf Autos „und alle anderen Dinge“ aus der EU an. pic.twitter.com/7s3AQmkl6O
— Epoch Times Deutsch (@EpochTimesDE) February 27, 2025
„Seien wir ehrlich: Die Europäische Union wurde gegründet, um die Vereinigten Staaten über den Tisch zu ziehen“. Dieses Ziel habe sie erreicht. „Aber jetzt bin ich der Präsident“. Die EU-Staaten könnten zwar mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren, aber „der Effekt wird nie derselbe sein“, sagte Trump.
EU weist Trumps Behauptungen zurück
Von der EU wurde diese Sichtweise mit deutlichen Worten zurückgewiesen. Die Europäische Union sei der größte freie Markt der Welt – und ein „Segen“ für die Vereinigten Staaten, sagte ein Sprecher der Kommission. Durch die Schaffung eines großen und integrierten Binnenmarktes habe die EU den Handel erleichtert, die Kosten für US-Exporteure gesenkt und Standards sowie Vorschriften in 27 Ländern harmonisiert. Infolgedessen seien US-Investitionen in Europa äußerst rentabel.
„Amerikanische Unternehmen konnten investieren und beträchtliche Einnahmen erzielen – genau deswegen, weil die EU ein großer, einheitlicher Markt ist“, sagte der Sprecher. Das sei auch ein entscheidender Grund dafür, dass das transatlantische Handelsvolumen mit Waren und Dienstleistungen mittlerweile bei jährlich 1,5 Billionen Dollar liege. Die USA und die EU hätten die größte bilaterale Handels- und Investitionsbeziehung der Welt.
An die Adresse der US-Regierung gerichtet sagte er: „Wir sollten zusammenarbeiten, um diese Chancen für unsere Menschen und Unternehmen zu bewahren – nicht gegeneinander arbeiten.“ Man sei bereit zur Zusammenarbeit – sofern die Regeln eingehalten würden.
Börsenkurse von Autobauern sinken
An den Börsen sanken am Donnerstag die Kurse von betroffenen Unternehmen. Im Dax lagen Porsche AG und BMW zeitweise mit Abschlägen von je 2,3 Prozent hinten. Im EuroStoxx büßten Stellantis drei Prozent ein. Die Ankündigung der Zölle auf europäische Waren, insbesondere auf den Autosektor, schüre die Befürchtung eines erneuten transatlantischen Handelskriegs mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen für beide Seiten, sagte Julian Hinz, Forschungsdirektor für Handelspolitik am Kiel Institut für Weltwirtschaft.
Spanien und Frankreich für Gegenmaßnahmen
Mit Spanien und Frankreich haben sich zwei wichtige EU-Länder für eine harte Antwort auf die Zölle stark gemacht. „Es ist klar, dass, wenn die Amerikaner an Zollerhöhungen festhalten, (…) die EU das Gleiche tun wird“, sagte der französische Wirtschaftsminister Eric Lombard. Die EU werde „angemessen“ reagieren, sagte Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez.
„Wir werden unsere Interessen gegenüber denjenigen verteidigen, die die europäischen Volkswirtschaften mit Zöllen angreifen wollen“, führte der Spanier in einer Rede im nordspanischen Zamudio aus. Trumps Zölle seien „absolut ungerechtfertigt und bedrohen indirekt auch unsere wirtschaftliche Souveränität“.
„Auch wenn es für das allgemeine Interesse ungünstig ist, müssen auch wir unsere Interessen und die Interessen der EU-Länder schützen“, sagte Lombard am Rande eines G20-Treffens in Kapstadt. Er sehe zwar eigentlich wenig Anlass für Verhandlungen, weil „wir im Bereich der Zölle ein Gleichgewicht haben“. Doch „die USA wünschen, dass wir noch einmal darüber sprechen, und wir werden es tun“. (dpa/tp)
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