Trump kritisiert Neuauszählung von Stimmen als Zeit- und Geldverschwendung

Ein Anwalt des Clinton-Teams erklärte am Samstag, auch wenn dem Team selbst keine Erkenntnisse über mögliche Wahlmanipulationen vorlägen, wolle es sich an der Neuauszählung in Wisconsin und gegebenenfalls auch in Pennsylvania und Michigan beteiligen.
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Der künftige US-Präsident Donald Trump.Foto: Drew Angerer/Getty Images
Epoch Times27. November 2016

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat die Beteiligung des Teams von Hillary Clinton an der Neuauszählung von Stimmzetteln der Präsidentschaftswahl heftig kritisiert. Im Kurznachrichtendienst Twitter verurteilte Trump am Sonntag die geplante Neuauszählung im Bundesstaat Wisconsin als Zeitverschwendung: „So viel Zeit und Geld wird darauf verwendet – gleiches Ergebnis! Traurig“, schrieb Trump.

Die Grünen-Präsidentschaftskandidatin Jill Stein hatte eine Neuauszählung der Stimmen in Wisconsin beantragt. Die dortige Wahlkommission leitete bereits entsprechende Vorbereitungen ein. Stein forderte mit Verweis auf „statistische Anomalien“ auch eine Überprüfung der Wahlergebnisse in den Schlüsselstaaten Pennsylvania und Michigan.

Wisconsin ist einer der Staaten, in denen Trump bei der Wahl am 8. November mit hauchdünnem Vorsprung vor seiner demokratischen Rivalin Clinton gewonnen hatte. Ein Anwalt des Clinton-Teams erklärte am Samstag, auch wenn dem Team selbst keine Erkenntnisse über mögliche Wahlmanipulationen vorlägen, wolle es sich an der Neuauszählung in Wisconsin und gegebenenfalls auch in Pennsylvania und Michigan beteiligen.

Drohgebärden von beiden Seiten

Trumps Vertraute Kellyanne Conway drohte, wenn Clintons Team sich zu sehr hinter die Neuauszählung stelle, könne Trump von seiner Zusage abrücken, von einer Strafverfolgung Clintons wegen ihrer E-Mail-Affäre abzusehen. Während Trump sich seiner demokratischen Rivalin gegenüber „großmütig“ gezeigt habe, stelle Clinton sich offenbar hinter „diese lächerliche Neuauszählung“, sagte Trumps Wahlkampfmanagerin dem Sender ABC.

Clinton hatte in ihren vier Jahren als Außenministerin unter Verstoß gegen die geltenden Regeln private und damit nicht sonderlich geschützte Server für ihre dienstliche Kommunikation genutzt. Die Bundespolizei FBI erteilte ihr nach der Untersuchung der Angelegenheit eine scharfe Rüge, sah aber keinen Hinweis auf strafbares Verhalten.

Trumps designierter Stabschef Reince Priebus erklärte am Sonntag, auch wenn Trump nicht nach Wegen suche, Clinton verurteilen zu lassen, sei er wahrscheinlich „offen zuzuhören“, wenn sich neue Erkenntnisse über ihr Fehlverhalten ergäben.

Clintons Team reagierte zunächst nicht auf die Kritik

Clintons parteiinterner Rivale Bernie Sanders mahnte das Trump-Lager zur Gelassenheit. „Die Grüne Partei hat das Recht, das zu tun“, sagte Sanders auf CNN. „Wir haben wahrscheinlich bei fast jeder Wahl Neuauszählungen.“ Auch dieses Mal rechne niemand mit großen Änderungen bei den Wahlergebnissen.

Trumps Übergangsteam beschäftigte sich derweil weiter mit der Besetzung der Kabinettsposten. Conway sagte auf NBC zu einer möglichen Ernennung von Trumps parteiinternem Widersacher Mitt Romney zum Außenminister, sie führe keine Kampagne gegen Romney. Die Menschen würden sich allerdings „betrogen fühlen“, wenn ein Politiker, der „den Charakter und den Intellekt und die Integrität von Donald Trump“ angezweifelt habe, den „bedeutendsten Kabinettsposten von allen“ bekäme.

Romney, der Präsidentschaftskandidat des Jahres 2012, hatte im Wahlkampf die innerparteiliche Opposition gegen Trump organisiert und diesen als „Blender“ und „Betrüger“ bezeichnet. Romney steht für das republikanische Parteiestablishment, gegen das viele Trump-Anhänger Vorbehalte haben.     (afp)



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