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Todesfall Breonna Taylor: Ex-Polizist wehrt sich gegen Anklage wegen Gefährdung anderer

Der im Zusammenhang mit dem tödlichen Polizeieinsatz gegen die Afroamerikanerin Breonna Taylor angeklagte Ex-Beamte hat auf "nicht schuldig" plädiert. Der Mann ist nicht wegen Taylors Tod angeklagt, sondern wegen ungezielter Schüsse bei dem Einsatz, die eine andere Wohnung trafen.

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La Canada Flintridge, Kalifornien, 27. September 2020: Protest gegen die Gerichtsentscheidung, keine Strafanzeige wegen der tödlichen Schüsse auf Breonna Taylor zu erheben und Notwehr anzuerkennen.

Foto: Frederic J. Brown / AFP über Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Brett Hankison, ist einer der inzwischen ehemaligen US-Polizeibeamten eines Polizeieinsatzes mit tödlichem Ausgang. Dabei wurde die Afroamerikanerin Breonna Taylor tödlich getroffen.
Der nach dem Einsatz aus dem Polizeidienst entlassen worden war, wies am Montag bei einem Gerichtstermin in Louisville im Bundesstaat Kentucky die Anklage wegen „grob fahrlässiger“ Gefährdung von Menschenleben zurück und plädierte auf „nicht schuldig“.
Die in der vergangenen Woche von einem Geschworenengremium erhobene Anklage gegen Hankison bezieht sich nicht auf die tödlichen Schüsse auf Breonna Taylor. Einige seiner Kugeln trafen Nachbarwohnungen von Taylor, verletzten aber keine der darin befindlichen Personen.
Dem Ex-Polizisten drohen bis zu 15 Jahre Haft. Er befindet sich derzeit nach Hinterlegung einer Kaution von 15.000 Dollar auf freiem Fuß. Aus dem Polizeidienst war Hankison bereits im Juni entlassen worden.

Schüsse als Notwehr anerkannt

Zwei andere Polizisten, die auf Taylor gefeuert hatten, werden hingegen von der Justiz in Kentucky nicht belangt. Der Generalstaatsanwalt von Kentucky, Daniel Cameron, begründete dies damit, dass sie in Notwehr und damit rechtmäßig gehandelt hätten, nachdem Taylors Freund auf sie geschossen habe.
Die Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft, keine Anklage wegen der Tötung Taylors anzustreben, hatte Proteste in Louisville und anderen US-Städten ausgelöst. Dabei wurden in der vergangenen Woche in Louisville zwei Polizisten durch Schüssen von Extremisten verletzt. Mehr als 120 Personen wurden festgenommen.

Nächtlicher Schusswechsel

Taylor war im März von Polizisten in ihrer eigenen Wohnung erschossen worden. Die drei Beamten in Zivil hatten die Wohnung der 26-jährigen Rettungssanitäterin während einer Drogenrazzia gegen 1 Uhr nachts gestürmt, nachdem sie zuvor angeklopft hatten. Ihren Angaben nach hätten sie sich dabei auch als Polizeibeamte zu erkennen gegeben. Taylors Freund, der mit ihr im Bett lag, glaubte nach eigenen Angaben an einen Überfall, gab mit seiner Waffe einen Schuss ab und verletzte einen Beamten. Zwei Polizisten feuerten daraufhin ihre Dienstwaffen ab.
Laut Generalstaatsanwalt Cameron wurde die neben ihrem Freund stehende Taylor von sechs Kugeln getroffen, von denen eine tödlich war. Ihr Freund blieb unverletzt. Offenbar trafen nur der verletzte Beamte und der neben ihm stehende Polizist die junge Frau, nicht aber Hankison.
In den USA finden seit Monaten landesweite Anti-Rassismus-Proteste statt, weil die beteiligten Polizisten Weiße waren, das Opfer jedoch eine schwarze Afroamerikanerin war. Entfacht wurden die Proteste durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis. Während der Proteste wurden immer wieder auch Taylors Bild gezeigt und ihr Name genannt.
(afp/sm)
 

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