Polen: Tausende Lehrer demonstrieren gegen geplante Bildungsreform

In der Kritik steht zudem eine geplante Neuausrichtung der Lehrpläne. Der Präsident der Lehrergewerkschaft warf der Bildungsministerin einen "nationalistischen und fremdenfeindlichen" Ansatz vor.
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Demonstration gegen das neue Abtreibungsgesetz in Warschau am 3. Oktober 2016.Foto: JANEK SKARZYNSKI/AFP/Getty Images
Epoch Times10. Oktober 2016

Nach den erfolgreichen Protesten gegen das geplante strikte Abtreibungsverbot formiert sich in Polen nun auch Widerstand gegen eine Bildungsreform der nationalkonservativen Regierung. Im ganzen Land gingen am Montag tausende Lehrer gegen die Pläne zur Abschaffung der Mittelschulen auf die Straße. An der größten Protestaktionen der Lehrergewerkschaft ZNP in der Hauptstadt Warschau beteiligten sich rund 2000 Menschen, darunter auch viele Schüler.

Die Proteste richten sich gegen die von der regierenden nationalkonservativen Partei für Recht und Gerechtigkeit (PiS) geplante Abschaffung der Mittelschulen. Künftig soll es in Polen nur noch Grund- und Oberschulen geben. Kritiker fürchten, dass tausende Lehrerstellen wegfallen. In der Kritik steht zudem eine geplante Neuausrichtung der Lehrpläne. ZNP-Präsident Slawomir Broniarz warf der Bildungsministerin einen „nationalistischen und fremdenfeindlichen“ Ansatz vor.

In den vergangenen Wochen hatte es in Polen massive Proteste gegen eine geplante Verschärfung des ohnehin strikten Abtreibungsrechts gegeben. Das von der PiS dominierte Parlament knickte angesichts der Demonstrationen am Donnerstag ein und stimmte gegen die Gesetzesinitiative, die nur noch bei einer unmittelbaren Lebensgefahr für die Frau einen Schwangerschaftsabbruch erlaubt hätte. (afp/so)



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