Südafrika bestellt wegen Angebot von Visa für Weiße australischen Botschafter ein
Das südafrikanische Außenministerium bestellte am Donnerstag wegen der „beleidigenden“ Äußerungen den australischen Botschafter ein. Es sei kommuniziert worden, dass „die südafrikanische Regierung an den Äußerungen Anstoß genommen hat“, erklärte das Außenministeriums.
Der australische Innenministers Peter Dutton schlug vor, „verfolgten“ weißen Landwirten humanitäre Visa auszustellen.
Es gebe keinen Grund anzunehmen, „dass ein Teil der Südafrikaner durch ihre demokratisch gewählte Regierung in Gefahr“ sei, hieß es in einer weiteren Stellungnahme des Ministeriums. Eine solche Bedrohung „existiert nicht“.
Mit seinem Vorschlag reagierte der australische Innenministers Peter Dutton, der wiederholt wegen seiner harten Linie gegen Asylbewerber aus Asien und dem Nahen Osten kritisiert wurde, auf eine Ankündigung Pretorias, die Umverteilung von Land ohne Entschädigung voranzutreiben.
In den letzten zwei Jahren wurden 74 weiße Landwirte getötet
Die Landfrage ist in Südafrika ein sehr sensibles Thema. 24 Jahre nach Ende der Apartheid sind 72 Prozent der privaten Landwirtschaftsbetriebe im Besitz weißer Südafrikaner. Nur etwa vier Prozent gehören nach einer von Präsident Cyril Ramaphosa zitierten Prüfung schwarzen Besitzern. Nach Polizeiangaben wurden in den Jahren 2016 und 2017 insgesamt 74 Landwirte getötet. Bei den meisten Opfern soll es sich um Weiße gehandelt haben.
Ramaphosa hatte am Mittwoch im Parlament gesagt, dass die Geschwindigkeit bei der Landreform deutlich gesteigert werden müsse. Wie genau das Land umverteilt werden soll, hat die Regierung bisher nicht erklärt.
In den vergangenen 30 Jahren sind nach offiziellen Statistiken bis zu einer halben Million weiße Südafrikaner ausgewandert. Das beliebteste Ziel: Australien.
(afp)
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