Streit über diplomatischen Status der EU-Vertretung in London
Nach dem Brexit streiten die Europäische Union und Großbritannien über den Status der diplomatischen Vertretung der EU in London. Brüssel verlangte am Donnerstag vollständige diplomatische Privilegien für EU-Botschafter João Vale de Almeida und dessen Mitarbeiter. Die britische Regierung wies die Forderung zurück.
Brüssel strebt nach einem diplomatischen Status, wie ihn auch Diplomaten von Nationalstaaten erhalten. Die EU argumentiert, dass ihren Vertretungen dieser Status „ausnahmslos“ in 143 Staaten zuerkannt worden sei.
Das britische Außenministerium dagegen will der europäischen Vertretung lediglich die diplomatischen Rechte internationaler Organisationen einräumen. Dies werde genügen, damit die Repräsentanten Brüssels ihre Arbeit im Vereinigten Königreich „effizient“ erledigen könnten, erklärte das britische Außenministerium.
Der Sprecher des EU-Außenbeauftragen Josep Borrell erklärte hingegen, die EU sei keine „traditionelle“ internationale Organisation. Vielmehr könne der Staatenbund verpflichtende Gesetze für seine Mitgliedsstaaten erlassen, verfüge über eine eigene Judikative und mit dem Euro über eine eigene Währung.
Borrells Sprecher rief Großbritannien dazu auf, der EU-Vertretung deshalb den vollständigen diplomatischen Status zu verleihen.
Großbritannien war zum 1. Februar 2020 als erstes Land in der Geschichte der europäischen Staatengemeinschaft aus der EU ausgetreten. Zum 1. Januar dieses Jahres verließ das Land auch den Binnenmarkt und die Zollunion und kappte damit die letzten Bindungen an die EU, um seine vollständige Souveränität zurückzuerlangen. (afp/er)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion