Krim-Brücke nach Beschuss teilweise wieder befahrbar
Nach dem Angriff auf die Krim-Brücke läuft der Straßenverkehr russischen Angaben zufolge teilweise wieder. Der Fahrzeugverkehr sei auf einer Spur wieder aufgenommen worden, teilte der stellvertretende russische Ministerpräsident Marat Chusnullin am Dienstagmorgen im Onlinedienst Telegram mit.
Der Betrieb auf der benachbarten Eisenbahnstrecke wurde ebenfalls wieder aufgenommen. Mit rund fünf Stunden Verspätung sei am Vormittag ein Zug aus der Krim-Hauptstadt Simferopol in Richtung der südrussischen Region Krasnodar losgefahren, teilten die Besatzungsbehörden der Krim mit.
Die Brücke über die Straße von Kertsch ist die wichtigste Straßen- und Bahn-Verbindung zwischen dem russischen Festland und der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim. Sie war in der Nacht zum Montag angegriffen worden. Der Nachrichtenagentur AFP gegenüber verlautete aus Kreisen des ukrainischen Inlandsgeheimdiensts SBU, der SBU und die Marine hätten den Angriff mit Marinedrohnen ausgeführt.
Putin beruft Sondersitzung ein
Kremlchef Wladimir Putin hat der Ukraine militärische Vergeltung für einen Angriff auf die Brücke zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim angedroht. „Natürlich wird es von Seiten Russlands eine Antwort geben“, sagte der Kremlchef bei einer Beratung der russischen Führung am Abend in Moskau. Das Verteidigungsministerium bereite Vorschläge dafür vor, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass den Präsidenten.
„Das ist der nächste Terrorakt des Kiewer Regimes“, sagte Putin. Er verlangte, dass die Sicherheitsmaßnahmen an der Brücke vom russischen Festland auf die 2014 annektierte ukrainische Halbinsel verstärkt werden. Es sei nach Oktober 2022 der zweite Anschlag auf das „strategisch wichtige Verkehrsobjekt“. Er verneinte, dass Russland die Brücke für Militärtransporte im Krieg gegen die Ukraine nutze.
Die Ukraine, die sich seit fast 17 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, hat angekündigt, alle besetzten Landesteile im Zuge einer Gegenoffensive zu befreien. Trotz der angespannten Sicherheitslage und langer Kontrollen zieht es russische Urlauber Medienberichten aus Russland zufolge wieder in großer Zahl auf die annektierte Krim, die für Urlauber nur per Bahn oder Auto erreichbar ist.
Drohnenangriffe auf die Krim
Russland hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Drohnenangriff auf die annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. 17 Drohnen seien „zerstört“, elf weitere mit elektronischen Mitteln unschädlich gemacht worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben. Der von Russland eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, bestätigte die Angaben im Online-Dienst Telegram. Seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni ist es verstärkt zu Drohnenangriffen auf die Krim gekommen.
(afp/dpa/red)
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