Selenskyj: Ukraine hat erste F-16-Kampfjets erhalten

Der ukrainische Präsident hat die ersten F-16-Kampfjets aus US-Produktion präsentiert. Er machte keine Angaben zur Zahl der aus dem Westen gelieferten Flugzeugen. Es seien jedoch zu wenige.
Die Ukraine bekommt von Nato-Mitglieder schon im Sommer F-16-Kampfjets.
Die Ukraine bekommt von NTO-Mitgliedern F-16-Kampfjets.Foto: Georg Wendt/dpa
Epoch Times4. August 2024

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Die Ukraine hat die ersten F-16-Kampfjets aus US-Produktion erhalten. Präsident Wolodymyr Selenskyj präsentierte die hochmodernen Flugzeuge am Sonntag an einem geheimgehaltenen Ort. Zugleich sagte er, dass ihre Zahl noch nicht ausreiche.

„Nun ist es Wirklichkeit. Wirklichkeit an unserem Himmel. F-16 in der Ukraine“, sagte Selenskyj bei der Zeremonie an einem geheimgehaltenen Ort.

Er machte keine Angaben zur Zahl der vom Westen gelieferten Kampfjets und sagte lediglich, dass diese „unzureichend“ sei. Die Ukraine brauche weitere F-16-Maschinen. Es würden aber „zusätzliche F-16 erwartet“, fügte er hinzu.

F-16-Piloten und zwei Maschinen

„Wir befinden uns jetzt in einer neuen Entwicklungsphase der Luftwaffe der Streitkräfte der Ukraine“, sagte Selenskyj in einer am Sonntag veröffentlichten Videoansprache auf einem Militärstützpunkt.

Auf den veröffentlichten Bildern war zu sehen, wir Selenskyj teils maskierten Soldaten die Hand schüttelt, mutmaßlich F-16-Piloten. Im Hintergrund sind zwei Maschinen dieses Typs unter Tarnnetzen zu sehen.

„Wir haben Hunderte von Treffen und Verhandlungen abgehalten, um die Fähigkeiten unserer Luftfahrt, Luftverteidigung und Verteidigungskräfte zu stärken“, sagte Selenskyj. „Wir haben oft das Wort ‘unmöglich‘ als Antwort gehört, aber wir haben möglich gemacht, was unser Ehrgeiz war, unser Verteidigungsbedürfnis, und jetzt ist es Realität an unserem Himmel: F-16 in der Ukraine, das haben wir sichergestellt.“

Er sei „stolz auf alle unsere Jungs, die diese Flugzeuge gekonnt beherrschen und bereits begonnen haben, sie für unser Land einzusetzen“, so der ukrainische Präsident.

Über 60 Kampfjets zugesagt

Die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien haben der Ukraine zusammen über 60 der Kampfjets aus amerikanischer Produktion zugesagt und die Ausbildung ukrainischer Piloten übernommen. Die Waffen und Ausrüstung der Jets sollen nach amerikanischen Medienberichten aus den USA kommen.

„Das Positive daran ist, dass wir zusätzliche F-16 erwarten“, sagte Selenskyj weiter. „Positiv ist auch, dass viele unserer Leute jetzt lernen, ich meine die Ausbildung.“ Selenskyj machte keine Angaben dazu, wie die neuen Kampfflugzeuge eingesetzt werden sollen.

Nach Einschätzung ukrainischer Militärexperten dürften die F-16 nicht in direkten Luftkämpfen mit russischen Maschinen über der Front eingesetzt werden, da Russland ein dichtes Flugabwehr-Netz aufgebaut hat. Daneben dürfte das russische Militär versuchen, die F-16 auf ihren Liegeplätzen auf ukrainischen Stützpunkten zu zerstören.

Die Ukraine drängt ihre Verbündeten zur Lieferung von F-16-Maschinen, um die Lufthoheit Moskaus zu durchbrechen und die eigenen Städte besser schützen zu können.

Selenskyj hatte im Mai in einem Interview gesagt, sein Lande benötige insgesamt rund 130 F-16-Jets, um ein Kräftegleichgewicht mit der russischen Luftwaffe zu erreichen.

Ausbildung unter anderem in Dänemark

Eine der größten Herausforderungen bei der Lieferung der F-16-Jets war die Ausbildung ukrainischer Piloten an den Maschinen. Mehrere NATO-Mitgliedstaaten bilden bereits seit Monaten ukrainische Piloten an den Kampfjets aus. Selenskyj dankte  am Sonntag unter anderem Dänemark, den Niederlanden und den USA für ihren Anteil daran.

In der Ukraine selbst waren in den vergangenen Wochen Zweifel an der Fähigkeit der Armee aufgekommen, die F-16-Jets vor russischem Beschuss zu schützen. Anfang Juli hatte die russische Armee nach eigenen Angaben fünf ukrainische Kampfflugzeuge auf einer Basis im Zentrum des Landes zerstört, daraufhin äußerten auf Verteidigungspolitik spezialisierte ukrainische Journalisten Kritik an der Kommandoebene des Militärs, da diese die Flugzeuge nicht ausreichend geschützt habe.

Die einstrahligen F-16-Jets des US-Rüstungskonzerns Lockheed Martin erreichen nach Angaben der US-Luftwaffe Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2.400 Stundenkilometern und können mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.

Bislang besteht die Flotte der ukrainischen Luftwaffe aus jahrzehntealten MIG-29-Kampfflugzeugen aus Sowjetzeiten sowie aus Kampfjets des russischen Herstellers Suchoi. (afp/red)



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