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Konflikte

Selenskyj appelliert an Belarus: „Ihr seid unsere Nachbarn!“

Belarus ist als Nachbarland von Russland und der Ukraine ein wichtiger strategischer Punkt für Putin. Von dort hat Russland nun zwei Raketen abgeschossen. Selenskyj appelliert an die Nachbarn.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat an das Nachbarland Belarus appelliert, sich nicht in den Krieg einzumischen.

Foto: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/dpa

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Lesedauer: 4 Min.


Am vierten Tag des russischen Angriffs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die Solidarität der Menschen im Nachbarland Belarus appelliert.
„Von Ihrem Gebiet aus schießen die Truppen der Russischen Föderation Raketen auf die Ukraine“, sagte Selenskyj am Sonntag in einer Videobotschaft. „Von Ihrem Gebiet aus werden unsere Kinder getötet und unsere Häuser zerstört.“
Selenskyj rief in seiner Ansprache die Menschen in Belarus dazu auf, sich klar zu positionieren – auch mit Blick auf ein belarussisches Verfassungsreferendum, das am Sonntag anstand: „Wir sind Ihre Nachbarn. Wir sind Ukrainer. Seien Sie Belarus – und nicht Russland!“

Minsk: Russische Raketen von Belarus aus abgefeuert

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko räumte wenig später ein, dass zwei russische Raketen von belarussischem Gebiet aus abgeschossen worden seien. Belarus selbst habe aber keine Soldaten und auch keine Munition in der Ukraine, betonte er.
Vorwürfe, dass auch belarussische Soldaten an der Seite Russlands in der Ukraine kämpfen, wies er mit Nachdruck zurück. „Dort gibt es keine einzige belarussische Patrone.“ Allerdings helfe Belarus „natürlich“ den Russen. Verwundete würden versorgt.
Zugleich forderte Lukaschenko, den Krieg zu beenden. „Ich würde dies allerdings nicht Krieg nennen. Es ist ein Konflikt. In zwei Tagen ist es ein Krieg, in drei Tagen eine Schlacht“, sagte er. „Wir müssen uns an den Verhandlungstisch setzen und die Fragen lösen, auch diejenigen, die von Russland vorgebracht wurden.“ Er betonte, Russland sei zu Verhandlungen in der belarussischen Stadt Gomel bereit. „Wenn (die Ukrainer) nicht kommen (…), was soll man dann machen, es ist ihre Wahl.“ Die Ukraine lehnt Gespräche in Belarus ab, weil das Nachbarland nicht neutral sei.

Russische Delegation in Minsk

Eine russische Delegation ist nach Kremlangaben für Verhandlungen mit der Ukraine nach Belarus gereist. „Gemäß der getroffenen Vereinbarung“ seien Vertreter etwa vom Außenministerium, Verteidigungsministerium und von der Präsidialverwaltung in der Stadt Gomel eingetroffen, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, am Sonntag der Agentur Tass zufolge. „Wir sind bereit, diese Verhandlungen in Gomel zu beginnen“, sagte Peskow.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich zu Verhandlungen grundsätzlich bereit. Allerdings lehnte er Gespräche in Belarus ab. Das Land beteilige sich an Kampfhandlungen gegen die Ukraine, sagte Selenskyj zur Begründung. Er sei offen für alle Orte, „von denen aus keine Raketen auf die Ukraine geschossen werden“. Er habe Warschau, Budapest, Istanbul und Baku als Verhandlungsstädte vorgeschlagen. Ein Berater Selenskyjs hatte die russischen Angaben als Taktik zurückgewiesen.
Der Kreml teilte weiter mit, eine Delegation sei am Freitag zu Verhandlungen in die belarussische Hauptstadt Minsk gereist. Die ukrainische Seite habe sich aber nach einer Pause nicht mehr gemeldet. Daraufhin seien die Angriffe in der Ukraine wieder aufgenommen worden.

Kreml: Krieg fortsetzten, trotz möglicher Verhandlungen

Russland will dem Kreml zufolge seinen Krieg gegen die Ukraine trotz möglicher Verhandlungen mit dem Nachbarland fortsetzen. „Wir haben die ukrainische Seite gewarnt, dass die Militäroperation dieses Mal nicht ausgesetzt wird, wie es gestern geschehen ist“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Sonntag der Staatsagentur Tass zufolge. Seinen Angaben zufolge ist bereits eine russische Delegation für Gespräche mit ukrainischen Vertretern in die Stadt Gomel im Nachbarland Belarus gereist. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnte Verhandlungen in Belarus allerdings ab, weil das Land nicht neutral sei. (dpa/red)

Kommentare

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Anonymousvor 3 Jahren

Und ?? Was für ein miesen Film spielt dieser Schauspieler ? Er hat im Donbass auf die eigenen Bürger schiessen lassen, weil diese vom Völkerrecht, und das ganz legitim, gebrauch machen wollen.

Weissrussland ist das nächste Land auf der Putsch-Agenda der USA. Die Anfänge waren gemacht, aber es kam anders. Das heisst aber nicht, dass die westlich bezahlte "Oppositions-Marionette" Ruhe gibt

na-ichvor 3 Jahren

Von der Ukraine den "anerkannten Donbas" zu beschießen, dies ging aber für Selenskij in Ordnung? Zuhauen ist nur dann doff, wenn man der Zugehauene ist?

Und warum Selenskij sich nach Lemberg verdrückte, kann man hier aus einem Beitrag von 2016 nachlesen:

"Doch die nationalistischen Kräfte in der Ukraine, die von der ukrainischen Diaspora in Kanada und den USA stark unterstützt wurden...gründeten...in der westukrainischen Stadt Lviv (Lemberg) verschiedene ukrainisch-patriotische Organisationen." - also Naziorganisationen!

https://de.connection-ev.org/article-2283

Isartalbewohnervor 3 Jahren

Herr Selenskyj, dass Ihre Nachbarn Russland und Weissrussland sich bedroht fühlen liegt auch an Ihnen. Sie paktieren mit den USA, der Nato und der EU und lassen sich vor deren Karren spannen. Dadurch bringen Sie Ihr Volk in Gefahr ! Danken Sie ab und lassen Sie eine neue Regierung wählen, von Ukrainern und in der Ukraine lebenden Russen .

Aber ohne Wahlfälschungen [.......]!