Sechs von zehn Franzosen unzufrieden: Macron ein Jahr nach der Wahl mit schlechten Umfragewerten

Rund ein Jahr nach seinem Wahlsieg hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit schlechten Umfragewerten zu kämpfen. In einer am Freitag veröffentlichten Befragung zeigen sich fast sechs von zehn Franzosen unzufrieden mit Macron.
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Emmanuel MacronFoto: McCawley/Getty Images
Epoch Times4. Mai 2018

Rund ein Jahr nach seinem Wahltriumph hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit schlechten Umfragewerten zu kämpfen.

In einer am Freitag veröffentlichten Befragung des Instituts BVA für den Sender RTL und andere Medien zeigen sich fast sechs von zehn Franzosen überwiegend unzufrieden mit dem 40-Jährigen. Allerdings sind seine Werte besser als die seiner beiden Vorgänger François Hollande und Nicolas Sarkozy zur gleichen Zeit im Amt.

In der Umfrage zogen 57 Prozent von 1011 repräsentativ ausgewählten Bürgern eine überwiegend schlechte Bilanz von Macrons erstem Amtsjahr. Noch negativer fällt die persönliche Bilanz aus: 84 Prozent bemängelten, sie hätten keine Vorteile von der Politik des Präsidenten.

Defizite sehen die Befragten vor allem bei Macrons Bürgernähe und seiner Fähigkeit, zwischen politischen Strömungen zu vermitteln. Besonders unbeliebte Maßnahmen seiner Regierung sind die Erhöhung der Sozialabgaben und die Einführung eines Tempolimits von 80 Stundenkilometern auf Landstraßen ab Juli. Als positiv werden ihm seine Autorität und seine tiefen Überzeugungen ausgelegt.

Schlechte Noten erhält Macron auch in zwei weiteren Studien aus dieser Woche: Laut einer Umfrage von Kantar Sofres Onepoint für die Beilage der Zeitung „Le Figaro“ hat eine Mehrheit von 56 Prozent der Franzosen kein Vertrauen in den Präsidenten. Auf Widerspruch stößt demnach unter anderem die Lockerung des Kündigungsschutzes und die geplante Verschärfung der Asylregeln.

In einer Umfrage von Ipsos/Sopra Steria für die öffentlich-rechtliche Fernsehgruppe France Télévisions geben fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten an, sie seien „enttäuscht“ von Macron. Mehr als drei Viertel der Franzosen glauben demnach, dem Land gehe es unter ihm nicht besser oder sogar schlechter.

Macron war am 7. Mai 2017 mit 39 Jahren zum bisher jüngsten französischen Präsidenten gewählt worden. Der Pro-Europäer setzte sich in der zweiten Wahlrunde mit gut 66 Prozent der Stimmen gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen durch.

Am Samstag ist in Paris eine Kundgebung gegen Macrons Politik geplant. Dazu aufgerufen hat die Linkspartei La France Insoumise. Die Regierung fürchtet nach Angaben eines Sprechers Ausschreitungen wie am 1. Mai, als Randalierer unter anderem eine McDonald’s-Filiale in Brand setzten. (afp)



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