Sechs Auffälligkeiten bei der US-Präsidentschaftswahl
Donald Trump hat bei der US-Präsidentschaftswahl einen klaren Sieg gegen die demokratische Kandidatin Kamala Harris errungen. Sechs Auffälligkeiten aus der Wahl:
Deutlicher Sieg statt Kopf-an-Kopf-Rennen
Erwartet worden war ein enges Rennen zwischen dem Republikaner und der Demokratin. Viele hatten damit gerechnet, dass ein Ergebnis erst nach mehreren Tagen feststehen würde. Tatsächlich lief es schon früh auf einen Erfolg Trumps hinaus.
Trump siegte in mehreren äußerst umkämpften Bundesstaaten, darunter North Carolina, Georgia, Pennsylvania, Wisconsin und Michigan – in vier dieser sogenannten Swing States hatte Trump vor vier Jahren noch gegen seinen demokratischen Rivalen Joe Biden verloren. Zudem gelang es Trump als erstem republikanischen Präsidentschaftskandidaten seit George W. Bush vor 20 Jahren, landesweit die meisten Stimmen zu holen.
Republikanische Machtfülle
Trump könnte in seiner zweiten Amtszeit mehr Freiheiten genießen als während seines ersten Mandats. Denn parallel zu Trumps Wahlsieg eroberten die Republikaner auch die Mehrheit im Senat von den Demokraten zurück. Sie haben zudem die Aussicht, ihre bisherige Mehrheit im Repräsentantenhaus zu verteidigen. Trump kann damit viel Zustimmung in beiden Kongresskammern erwarten, was ihm ein Durchregieren erleichtern würde.
Wenig Widerstand hat er außerdem vom Supreme Court zu erwarten: Trump hatte in seiner Amtszeit drei konservative Richter nominiert, was das Kräfteverhältnis am Obersten Gerichtshof deutlich zugunsten der Konservativen veränderte.
Schwarze und Hispanics wenden sich von Demokraten ab
Trump profitierte davon, dass sich viele Schwarze und Hispanics von den Demokraten abwendeten. Zwar erreichte der Republikaner in keiner der beiden Wählergruppen eine Mehrheit, doch laut einer Nachwahlbefragung des Senders NBC News votierten 45 Prozent der Latinos und zwölf Prozent der schwarzen Wähler für Trump. Vor vier Jahren waren es noch 32 Prozent beziehungsweise acht Prozent.
Besonders bei männlichen Wählern in diesen Gruppen konnte Trump punkten: Eine Mehrheit der hispanischen Männer und 20 Prozent der schwarzen US-Wähler gaben Trump ihre Stimme.
Kurzer Wahlkampf für Harris
Harris stieg erst Ende Juli in den Wahlkampf ein, nachdem Amtsinhaber Biden nach wochenlangem Druck seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur verkündet hatte. Sie räumte kürzlich ein, dass sie „keinen typischen Wahlkampf“ habe führen können und viele Wähler „noch dabei sind, mich kennenzulernen“.
„Dieses Desaster der Demokraten ist zu einem großen Teil Joe Biden zuzuschreiben. Er hätte niemals versuchen dürfen, im Alter von 80 Jahren erneut zu kandidieren“, sagte der Politikwissenschaftler Larry Sabato von der University of Virginia. Harris „Ersatzwahlkampf“ habe sich als „unzureichend“ erwiesen.
Ins Schwarze getroffen
Mit dem Fokus seines Wahlkampfs auf die Themen Inflation, Einwanderung, Aufbau der heimischen Wirtschaft, Abbau von Bürokratie und Steuerreduzierung hat Trump offenbar die Wünsche der US-Bürger getroffen. Laut Nachwahlbefragungen spielten vor allem die wirtschaftlichen Sorgen der US-Bürger und die Unzufriedenheit über die hohen Lebenshaltungskosten eine wichtige Rolle.
Versöhnliche Rhetorik von Kritikern
Kritiker, die mit Trump zuvor hart ins Gericht gegangen waren, zeigten nach der Wahl weltweit hohe Kooperationsbereitschaft, so auch Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Rhetorik im Wahlkampf hatte sich besonders zwischen Demokraten und Republikanern stark zugespitzt. Im Vergleich zu den letzten zwei Wahlperioden, bei denen nach der Wahl viel Inakzeptanz – sowohl von Demokraten als auch von Republikanern – kam, zeigten sich die Parteien bisher verträglich.
Ex-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle haben Donald Trump zur Rückkehr ins Weiße Haus gratuliert. „Es ist ganz offensichtlich nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft haben“, schrieben sie in einer Stellungnahme. Aber in einer Demokratie gehe es auch darum, eingestehen zu können, „dass unsere Ansichten sich nicht immer durchsetzen“.
Derzeitiger US-Präsident Joe Biden lud Trump ins Weiße Haus ein; dieser habe die Einladung akzeptiert und freue sich auf das Treffen, erklärte Trumps Sprecher Steven Cheung.
Harris rief ihre Anhänger am Tag nach der Wahl in einer Rede an der Howard University in Washington auf, weiterzukämpfen. „Das Ergebnis dieser Wahl ist nicht das, was wir wollten, nicht das, wofür wir gekämpft haben“, sagte sie. Die „amerikanische Verheißung“ werde immer leuchten, „solange wir niemals aufgeben und solange wir weiter kämpfen“. Trump bot sie Unterstützung bei der Machtübergabe an.
(tp mit Material von Agenturen)
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