Schwester von Mafia-Boss Messina Denaro in Italien zu 14 Jahren verurteilt
Die Schwester des im September 2023 verstorbenen einstigen Mafia-Bosses Matteo Messina Denaro ist nach Berichten italienischer Medien zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Demnach wurde die Strafe gegen die 69-jährige Rosalia Messina Denaro am Donnerstag wegen Zugehörigkeit zur Mafia verhängt.
Die Frau des inhaftierten Mafia-Bosses Filippo Guttadauro hatte die Polizei dereinst ungewollt auf die Spur ihres Bruders gebracht: Die Beamten hatten eine Notiz über den Gesundheitszustand des Paten der sizilianischen Mafia versteckt in einem ausgehöhlten Teil eines Stuhles in ihrem Zuhause gefunden.
Wichtige Rolle im Mafia-Betrieb
Die vor etwa einem Jahr festgenommene Rosalia Messina Denaro war das einzige Familienmitglied, das über die schwere Krebserkrankung ihres Bruders Bescheid wusste. Nach Angaben der Ermittler war sie nicht nur seine Vertraute, sondern nahm auch eine wichtige Rolle im Mafia-Betrieb ein. So verwaltete sie für ihren Bruder die Kasse und das Weitergabe-Netz der sogenannten „pizzini“ – kleiner Papierzettel, die dem Mafia-Chef die Kommunikation mit seinen Schergen ermöglichten.
Messina Denaro gehörte zu den berüchtigten Paten der sizilianischen Cosa Nostra. „Mit den Leuten, die ich eigenhändig umgebracht habe, könnte ich einen Friedhof füllen“, lautet ein bekanntes Zitat des Mafioses.
Sechsmal wurde er in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt, unter anderem wegen der Ermordung der Anti-Mafia-Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino 1992 sowie seiner Verantwortung für mehrere Bombenanschläge in Rom, Florenz und Mailand 1993, bei denen zehn Menschen getötet und rund hundert weitere verletzt wurden.
Der Mafia-Boss war 1993 untergetaucht und verbrachte die folgenden 30 Jahre auf der Flucht. Seine kriminellen Unternehmungen leitete der meistgesuchte Mafioso des Landes seitdem aus dem Untergrund heraus. Erst seine Krebserkrankung führte schließlich zu seiner Festnahme: Gefasst wurde er Mitte Januar 2023, als er unter falschem Namen eine Privatklinik in Palermo aufsuchte. (afp/red)
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