Schweres Erdbeben erschüttert Norden Chiles – bislang keine Berichte über Schäden

Bisher gibt es noch keine Berichte über größere Schäden, die ein Erdbeben der Stärke 7.4 im Norden Chiles verursacht haben könnte. Dort befinden sich die größten Vorräte von Lithium der Welt.
Titelbild
Touristen besuchen oft die Roten Felsen (Piedras Rojas), die Lagune und die Salinen in der Atacama-Wüste, Chile.Foto: JHVEPhoto / iStock
Epoch Times19. Juli 2024

Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,4 hat den Norden Chiles erschüttert. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS vom Donnerstag (Ortszeit) lag das Epizentrum 265 Kilometer östlich der Küstenstadt Antofagasta nicht weit entfernt von Chiles Grenzen mit Argentinien und Bolivien.

Eine Tsunami-Warnung wurde zunächst nicht herausgegeben. Im Dreiländereck von Chile, Argentinien und Bolivien befinden sich die größten Lithiumvorräte der Welt.

„Bislang gibt es keine Berichte über Verletzte oder größere Schäden, aber die Teams sammeln Informationen“, erklärte der chilenische Präsident Gabriel Boric im Onlinedienst X.

Der Norden Chiles

Der Norden Chiles ist wirtschaftlich vor allem bekannt für ihre bedeutenden Kupfervorkommen und -minen. Chile ist der weltweit größte Produzent und Exporteur von Kupfer, wobei die Stadt Calama aufgrund ihrer Nähe zu großen Kupferminen wie Chuquicamata eine Rolle spielt.

Ein Großteil der chilenischen Lithiumreserven ist im Salar de Atacama im Norden des Landes konzentriert. Etwa ein Viertel der chilenischen Lithiumvorkommen des sogenannten „Lithium-Dreiecks“ (Chile, Argentinien, Bolivien) lagert in diesen Salinen. Das Lithium-Dreieck beherbergt insgesamt etwa 60 Prozent der weltweiten Lithiumressourcen und 86 Prozent der in Salzlaugen gelösten Reserven.

Der Abbau von Lithium ist umstritten, da er große Mengen Wasser benötigt und potenziell schädliche Auswirkungen auf die Umwelt und lokale Gemeinschaften hat. In Chile werden für die Lithiumproduktion etwa 500.000 Liter Wasser pro Tonne benötigt, was in der wasserarmen Region problematisch sein kann

Luftaufnahme der Solaranlage CEME1 am 8. Juli 2024 in der Nähe der Stadt Maria Elena in der Region Antofagasta, Chile. Es ist die größte Solaranlage des Landes mit 882.720 PV-Paneelen auf einer Fläche von 370 Fußballfeldern. Foto: Pablo Rojas/AFP via Getty Images

Historisch war der Norden Chiles für seine Salpeterindustrie bekannt. Obwohl diese nicht mehr so bedeutend ist wie früher, gibt es noch Überreste wie die Salpetermine Chacabuco, die an diese einst florierende Industrie erinnern.

Atacama-Wüste und Weinanbau

Der Norden Chiles, insbesondere die Atacama-Wüste und Städte wie San Pedro de Atacama, sind beliebte Touristenziele. Das Valle del Elqui beispielsweise ist für seine Weinproduktion bekannt.

Städte wie Antofagasta dienen als wichtige Handelszentren und Exporthäfen für die Produkte der Region, insbesondere für den Bergbausektor. Die Region hat aufgrund ihrer geografischen Lage und des Klimas ein großes Potenzial für Solar- und Windenergie, was zunehmend genutzt wird.

Chile gehört zu den am stärksten erdbebengefährdeten Regionen der Welt. Das südamerikanische Land liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring.

Dort stoßen tektonische Platten aufeinander, sodass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen. Im Jahr 2010 löste ein Erdbeben der Stärke 8,8 einen Tsunami aus, der ganze Dörfer im Süden und in der Mitte des Landes mit sich riss. Rund 520 Menschen kamen dabei ums Leben. (afp/red)



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