Schwer erträgliche Szenen im „Charlie-Hebdo“-Prozess: Aufnahmen vom Attentat werden gezeigt
Schüsse aus kurzer Distanz und ein bedrückendes Schweigen: Schwer erträgliche Szenen sind am Montag im Pariser Prozess um den Anschlag auf die französische Satirezeitung „Charlie Hebdo“ vor gut fünf Jahren gezeigt worden. Die Richter und Geschworenen bekamen Polizeifotos und Aufnahmen von Überwachungskameras zu sehen, die den Überfall von zwei Islamisten auf die Redaktion mit zwölf Toten zeigen.
„Einige dieser Szenen können erschüttern“, warnte Gerichtspräsident Régis de Jorna vorab. Die Zivilkläger in dem Prozess – unter ihnen Überlebende der Anschläge vom Januar 2015 – verließen daraufhin teilweise den Saal.
Die nach dem Anschlag entstandenen Polizeifotos zeigen unter anderem den Konferenzsaal von „Charlie Hebdo“, in dem die Leichen der Opfer zwischen Papier und Druckern liegen. Die beiden Islamisten feuerten 33 Patronen auf ihre Opfer ab, wie der frühere Kriminalkommissar Christian Deau erläuterte.
Der Zeichner Stéphane Charbonnier alias Charb „wies die meisten Einschüsse auf: insgesamt sieben“, sagte der Beamte. Charb hatte vor dem Anschlag mehrere Karikaturen des Propheten Mohammed in „Charlie Hebdo“ veröffentlicht. Die meisten der Karikaturisten seien von hinten erschossen worden, „was auf Exekutionen schließen lässt“, sagte Deau.
Die Videos der Überwachungskameras zeigen, wie kaltblütig die Täter vorgingen. Bei ihrer Flucht erschossen sie einen Wachmann in der Nähe des Redaktionsgebäudes. Der Prozess gegen 14 mutmaßliche Komplizen der Attentäter läuft seit dem vergangenen Mittwoch. Den Angeklagten drohen mehrjährige Gefängnisstrafen bis zu lebenslänglicher Haft. (afp)
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