Schwedens gescheiterte Integrationspolitik: Bandenwesen breitet sich aus und dringt in den öffentlichen Raum
Die Sicherheit der Bürger in Schwedens Großstädten ist zu einem großen Thema geworden.
Schweden hatte 2017 im Durchschnitt bis zu einer Schießerei am Tag und mehr als 40 Tote als Folge, erklärte Schwedens sozialdemokratischer Ministerpräsident Stefan Löfven im „Radio Schweden“. Der Oppositionsführer Ulf Kristersson sprach über Angriffe auf Polizeiautos, Sprengstoffanschläge auf Polizeiposten und Schüsse auf die Wohnung eines Polizisten.
Die meisten Anschläge werden von Banden verübt.
Auch 2018 kann Schweden nicht aufatmen. So wurde Anfang des Jahres im nordwestlichen Stockholmer Vorort Rinkeby am helllichten Tag in einer Pizzeria eine Person niedergeschossen. In Malmö ging ein Sprengsatz vor einer Polizeistation im Viertel Rosengård hoch. „Es war eine Reaktion von Kriminellen aufgrund des Drucks durch die Polizei“, sagte Malmö’s Polizeichef damals zum „The Local“.
Polizei, Politiker und Sicherheitsexperten sind sich einig: bei vielen dieser Vorfälle handelt es sich um Auswüchse eines Bandenwesens, das sich unaufhörlich ausbreitet. Zudem dringt die Bandenkriminalität zunehmend in den öffentlichen Raum, was in der Bevölkerung große Angst auslöst.
Militäreinsatz Ja oder Nein?
Die Polizei ist mit der Situation komplett überfordert. Deshalb verlangen die Schwedendemokraten einen Militäreinsatz in den Problemvierteln.
Der Vorschlag hat viel Staub aufgewirbelt. Sicherheitsexperten kritisierten auch: das Militär sei für solche Aufgaben gar nicht ausgebildet.
Ministerpräsident Löfven zeigte sich aber offen für den Vorschlag. „Man werde tun, was nötig sei“, sagte Löfven, schreibt die „Neue Zürcher Zeitung“.
Sozioökonomisch gefährdete Gebiete
Wie „The Local“ berichtet, hat Schwedens Regierung 61 Gebiete im Zusammenhang mit Bandenkriminalität aufgelistet – von denen 23 als „besonders gefährlich“ eingestuft wurden. Sechs davon sind als „Risikobereiche für Bandenkriminalität“ und 32 als „auffällig für Bandenkriminalität“ eingestuft.
Die Polizei beschreibt diese Bezirke als sozioökonomisch gefährdet mit einer allgemein hohen Kriminalitätsrate. In besonders sensiblen Bereichen gebe es oft auch parallele gesellschaftliche Strukturen und religiösen Extremismus.
Die Polizei muss ihre Methoden regelmäßig an die volatile Situation anpassen. Medienberichten zufolge zeigen viele Einwohner die Verbrechen gar nicht mehr an. Einerseits hätten sie Angst vor Vergeltungsmaßnahmen, andererseits verliefen Anzeigen oft im Sand, heiß es.
Schwedens Kinder müssen mit islamischen Extremismus leben
Die schwedische Ombudsstelle (eine staatliche Agentur, die mit der Vertretung von Kindern und ihren Rechten auf der Grundlage der UN-Konvention über die Rechte des Kindes beauftragt ist), untersuchte, wie Kinder und Jugendliche in Schweden mit dem gewalttätigen islamischen Extremismus leben.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass gewalttätige Erziehung, fehlende Identität und Zukunftshoffnung zu den Faktoren gehören, die zur Instabilität der Kinder beitragen. Das geht aus dem Bericht der Ombudsstelle hervor.
Schweden müsse sich bewusst werden, dass „diese Kinder mit Schießereien, Steinwürfen, Drogenhandel, Bandenkriminalität in ihrem Alltag leben“, sagte Schwedens stellvertretende Ombudsfrau für Kinder, Anna Karin Hildingson Boqvist gegenüber „The Local“.
Die Untersuchung durch die Ombudsstelle wurde von Schwedens Regierung in Auftrag gegeben, um das Risikopotenzial für die islamistische Radikalisierung Jugendlicher in diesen Vorstädten einzuschätzen.
Das junge Menschen heute Teil krimineller Banden sind, sei das Resultat einer gescheiterten Integrationspolitik der letzten zwanzig Jahre, heißt es in dem Bericht der Ombudsstelle. „Alles deutet auf eine drohende Negativspirale hin.“
Weiter warnt die Stelle: wenn es Schweden jetzt nicht gelinge das Steuer herumzureißen, stehe den Problem-Vorstädten eine noch düstere Zukunft bevor.
(vm)
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