Nun auch Schweden: Ausschluss von Huawei und ZTE beim 5G-Ausbau – Ericsson und Nokia nutzen
Auch Schweden wird beim Ausbau seines 5G-Netzes die chinesischen Netzwerkausrüster Huawei und ZTE ausschließen. Bereits installierte Technik der beiden Hersteller müsse bis Januar 2025 entfernt werden, teilte am Dienstag (20. Oktober) die zuständige Telekommunikationsbehörde mit. Sie verwies zur Begründung auf die nationale Sicherheit.
Das Verbot von Huawei und ZTE sei die Folge eines Anfang des Jahres beschlossenen Gesetzes und einer Evaluierung von Militär und Geheimdiensten, erläuterte die Behörde. Ziel sei, dass die Frequenznutzung die Sicherheit Schwedens nicht in Gefahr bringen dürfe.
Huawei ist einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster und führend bei der 5G-Technologie. Insbesondere die USA werfen Huawei aber eine zu große Nähe zu den Behörden in Peking vor und haben den chinesischen Konzern vom Aufbau ihrer 5G-Mobilfunknetze ausgeschlossen.
Europa: Riskante Anbieter einschränken und stattdessen Ericsson und Nokia nutzen
Im Juli hatte auch Großbritannien angekündigt, den Mobilfunkanbietern ab Ende dieses Jahres den Kauf von Huawei-Technik für den 5G-Ausbau zu untersagen. Zudem sollen alle bereits verwendeten Komponenten des chinesischen Herstellers bis zum Jahr 2027 aus dem Netz entfernt werden, um die Sicherheit des Netzes zu gewährleisten.
Im Januar teilte die Europäische Union mit, dass die Länder riskante 5G-Anbieter entweder einschränken oder von den Kernbereichen ihrer Telekommunikationsnetze ausschließen können – ein Schritt, der auf Huawei abzielt, aber hinter der Forderung der USA nach einem vollständigen Verbot zurückbleibt.
Die deutsche Regierung plant eine stärkere Aufsicht über die Anbieter von Telekommunikationsnetzen und will damit dem chinesischen Unternehmen erschweren. Der französische Präsident Macron verwies darauf, dass Europa selbst zwei führende Anbieter habe, das schwedische Unternehmen Ericsson und den regionalen Rivalen Nokia – die Europa eine „echte industrielle Lösung anbieten, die vollständig abgesichert ist“.
Die französischen Behörden haben den Telekommunikationsbetreibern, die planen, Huawei 5G-Ausrüstung zu kaufen, mitgeteilt, dass sie die Lizenzen für die Ausrüstung nicht erneuern können, sobald diese auslaufen. Damit wird die chinesische Firma faktisch aus den Mobilfunknetzen herausgenommen, so drei Quellen gegenüber Reuters im Juli des Jahres.
Italiens Außenminister Luigi Di Maio sagte, dass Italien die Bedenken der USA bezüglich der 5G-Verträge verstehe und sich um eine gemeinsame EU-Position bemühen werde. „Telecom Italia“ schloss Huawei von einer Ausschreibung aus, die sie im Juli für 5G-Ausrüstung für ein Kernnetzwerk, das sie in Italien zu errichten gedenkt, veröffentlicht hatte, so zwei Quellen.
Die belgischen Netzbetreiber Orange und Proximus griffen im Oktober zu Produkten von Nokia, um ihr 5G-Netz aufzubauen. Dabei spielten auch Sicherheitsbedenken rund um Brüssel eine Rolle. Die belgische Hauptstadt ist die Heimat des NATO-Bündnisses sowie der Exekutive und des Parlaments der Europäischen Union.
Unter den kleineren EU-Ländern hat es eine merkliche Abwendung von Huawei gegeben, wobei Slowenien das letzte Land ist, das ein „Sauberes Netzwerk“-Geschäft mit den Vereinigten Staaten unterzeichnet hat, das den Zugang zu risikoreichen Anbietern einschränken würde. Andere Staaten, darunter Ungarn und Österreich, heißen Huawei weiterhin willkommen.
Kanada und Australien
Zwei der größten kanadischen Telekommunikationsunternehmen haben sich im Juni mit Ericsson und Nokia zusammengetan, um 5G-Netze aufzubauen. Ottawa hat fast zwei Jahre lang untersucht, ob Huawei in 5G-Netzen zugelassen werden soll.
Das australische Unternehmen Huawei sagte letzten Monat, dass es inmitten der angespannten Beziehungen zwischen Peking und Canberra weiterhin Personal und Investitionen im Land reduzieren werde.
Im Jahr 2018 untersagte Australien dem chinesischen Unternehmen unter Berufung auf nationale Sicherheitsrisiken die Lieferung von Ausrüstung für ein 5G-Mobilfunknetz, ein Schritt, den das Huawei als politisch motiviert kritisierte.
(afp/reuters/sza/ks)
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