Kälte in Schottland: Dieselgeneratoren halten Windräder am Laufen
Eine Windkraftanlage wird durch die kinetische Energie des Windes angetrieben – normalerweise. Wie sich kürzlich herausstellte, leisten hier manchmal auch Dieselgeneratoren einen Beitrag, allerdings nicht zur Stromerzeugung. So geschehen in einem Windpark im Südwesten von Schottland.
Das Energieunternehmen „Scottish Power“ gab kürzlich zu, dass 71 seiner Windkraftanlagen durch fossile Brennstoffe angetrieben wurden.
Das Unternehmen erklärte, es sei wegen eines Kabelfehlers im Stromnetz zum Handeln gezwungen gewesen. Während des sehr kalten Wetters im Dezember mussten sechs riesige Dieselgeneratoren die Turbinen warm halten. Die Dieselgeneratoren liefen dabei bis zu sechs Stunden am Tag.
Immer wieder Probleme
Ein Informant, der bei dem Unternehmen arbeitet, teilte dem britischen Nachrichtenportal „Daily Record“ weitere brisante Einzelheiten mit. Der Vorfall sei die Folge von Versäumnissen in den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. Zudem stünden geschäftliche Interessen im Vordergrund. „Die schottische Regierung will unser Land für ausländische Investoren attraktiv machen. Denn über Schottland weht 40 Prozent des Windes in Europa“, sagte der Arbeiter.
Der Vorfall sei laut dem Informanten aber nicht die erste Komplikation bei den Windparks. Er sagte: „Die Windräder sind regelmäßig aufgrund von Fehlern außer Betrieb. Dann müssen sie Energie aus dem Netz beziehen, anstatt sie zu erzeugen.“ Zudem würden sie auch über lange Zeiträume mit halber Leistung laufen, weil es das Unternehmen versäumt hatte, wichtige Teile auszutauschen.“
Wie der Informant verriet, verschmutzen die Windkraftanlagen ihre direkte Umgebung. „Durch Risse in den Mechanismen wird regelmäßig schmutziges Hydrauliköl in der schottischen Landschaft versprüht.“ Bisher seien bei den Windparks des Unternehmens seit Inbetriebnahme mehr als 4.000 Liter Öl ausgetreten.
Es sei also die Gier der Unternehmen, durch die schottische Windparks nicht so effizient arbeiten, wie sie es könnten. Gleichzeitig stiegen die Energiekosten weiter an, erklärte der Whistleblower. Darüber hinaus hätten sich die Sicherheitsstandards bis heute nicht verbessert. Auch nicht seit einem Unglück im Jahr 2017, wobei ein Arbeiter in einem Windpark zu Tode kam.
Bestätigung von Scottish Power
Ein Sprecher von Scottish Power bestätigte, dass aufgrund einer „externen Störung im Stromnetz“ drei Windparks während des extrem kalten Wetters im Dezember nicht arbeiten konnten und dass für einen „kurzen Zeitraum“ Dieselgeneratoren eingesetzt wurden. Der Sprecher betonte aber, dass kein Diesel für die Stromerzeugung durch Windräder verwendet wurde.
Er fügte hinzu: „Scottish Power misst die Verfügbarkeit seiner 1.183 Onshore-Windanlagen und betrachtet den Prozentsatz der Zeit, in der jede Turbine bereit und verfügbar ist. 2022 lag die Zuverlässigkeit bei 96 Prozent.“ Strom gab es allerdings nur, wenn in dieser Zeit auch der Wind wehte.
Weiter erklärte der Sprecher: „Alle Windkraftanlagen in der gesamten Energiewirtschaft verbrauchen eine kleine Menge Strom für ihre Systeme. Jedes Windrad ist mit Sicherheits- und Überwachungssystemen ausgestattet, die automatisch alle Fehler erkennen, einschließlich der Hydrauliksysteme.“
Labour Party: „Ökologischer Wahnsinn“
Colin Smyth, Mitglied des schottischen Parlaments der Labour Party für Südschottland, sagte: „Was auch immer die Gründe sein mögen, die Verwendung von Dieselgeneratoren zur Enteisung defekter Windanlagen ist ein ökologischer Wahnsinn. Dieses Ausmaß an Unehrlichkeit trifft den Kern der SNP (Politische Partei Schottlands) und der grünen Regierung, deren Rhetorik über Netto-Null-Energie ganz anders ist als die Realität.“
Die insgesamt 71 Windkraftanlagen wurden an sechs riesige Dieselgeneratoren angeschlossen. Die Windparks werden von Scottish Power Renewables betrieben, einer Tochtergesellschaft des spanischen Unternehmens Iberdrola, das 1.183 Onshore-Turbinen betreibt, die genug Strom für zwei Millionen Haushalte erzeugen können.
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