Saudi-Arabien: Insgesamt 1301 Tote bei diesjähriger Pilgerfahrt Hadsch

Bei der diesjährigen islamischen Pilgerfahrt kamen viele Menschen ums Leben. 80 Prozent der Toten waren keine offiziell registrierten Pilger – und hatten damit keinen Zugang zu gekühlten Räumen.
Muslimische Pilger umrunden die Kaaba, das heiligste Heiligtum des Islam, in der Großen Moschee während der Hadsch.
Muslimische Pilger umrunden die Kaaba, das heiligste Heiligtum des Islam, in der Großen Moschee während der Hadsch.Foto: Saudi Press Agency/dpa
Epoch Times23. Juni 2024

Bei der diesjährigen islamischen Pilgerfahrt Hadsch in Saudi-Arabien sind nach Angaben von Staatsmedien insgesamt 1301 Menschen aufgrund der Hitze ums Leben gekommen.

Bei mehr als 80 Prozent von ihnen handelte es sich um nicht offiziell registrierte Pilger, wie die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur am Sonntag meldete. Sie hätten „lange Strecken unter direkter Sonneneinstrahlung“ und ohne ausreichenden Schutz zurücklegen müssen.

Arabische Diplomaten hatten der Nachrichtenagentur AFP zuvor gesagt, dass 658 der Toten aus Ägypten stammten, 630 von ihnen waren demnach nicht offiziell registriert.

Das fünftägige Großereignis in Saudi-Arabien gehört zu den fünf Säulen des Islam. Die Pilgerfahrt soll von jedem gesunden Muslim, der es sich leisten kann, mindestens einmal im Leben unternommen werden. Viele Gläubige nehmen aus finanziellen Gründen ohne die offizielle Pilger-Lizenz am Hadsch teil und wurden daher nicht von den saudiarabischen Behörden registriert.

Im Vorfeld des Hadsch hatten die saudiarabischen Behörden nach eigenen Angaben hunderttausende unregistrierte Pilger aus Mekka vertrieben – von denen offenbar jedoch viele trotzdem am Hadsch teilnahmen, der am 14. Juni begonnen hatte.

Diese nicht registrierten Pilger waren den Temperaturen von teilweise über 51 Grad besonders stark ausgesetzt. Ohne Lizenz hatten sie keinen Zutritt zu gekühlten Räumen, die von den Behörden für die 1,8 Millionen zugelassenen Pilger eingerichtet worden waren, um sich von den stundenlangen Fußmärschen und Gebeten unter freiem Himmel zu erholen.

Besonders ältere und kranke Pilger waren einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Über 2.700 Pilger mussten wegen hitzebedingter Beschwerden behandelt werden. (afp/red)

 



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