Russlands Botschafter nennt EU-Gipfelerklärung zu Giftanschlag „inakzeptabel“
Der neue russische Botschafter in Deutschland hat scharf auf die Erklärung des EU-Gipfels reagiert. Sie beschuldigen Russland des Giftanschlages in Großbritannien.

Nationalflaggen vor dem EU-Parlament in Straßburg.
Foto: GEORGES GOBET/AFP/Getty Images
Der neue russische Botschafter in Deutschland hat scharf auf die Erklärung des EU-Gipfels reagiert, in der sich die Staats- und Regierungschefs solidarisch mit Großbritannien und dessen Vorwürfen gegen Moskau erklären.
„So eine Sprache ist inakzeptabel“, sagte Sergej Netschajew der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagsausgabe).
Netschajew bekräftigte Russlands Angebot, bei der Aufklärung des Giftanschlags von Salisbury mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten. „Aber wir sind gegen Ultimaten und unbewiesene Verleumdungen, geprägt von unangemessenen Aussagen und Parallelen“, sagte Netschajew der „NOZ“.
Die Staats- und Regierungschefs der Union hatten sich bei ihrem Gipfel in Brüssel klar an die Seite Großbritanniens gestellt. Es sei „höchst wahrscheinlich, dass die Russische Föderation verantwortlich ist“, heißt es in einer am Donnerstagabend von allen 28 EU-Staaten verabschiedeten Erklärung. Für den Anschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal gebe es „keine andere plausible Erklärung“.
Den Briten sicherten die Staats- und Regierungschefs „uneingeschränkte Solidarität“ zu. Die EU berief ihren Botschafter aus Moskau zurück. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in der Nacht, die EU-Staaten seien bereit, „gegebenenfalls auch durch weitere Maßnahmen einheitlich zu reagieren“.
Der frühere russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März in Salisbury vergiftet worden. Sie liegen weiter im Koma. London zufolge wurden beide mit dem militärischen Nervengift Nowitschok vergiftet, das zu Zeiten der Sowjetunion entwickelt wurde. (afp)
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