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Ukraine-Krieg

Russlands Aussage zu radioaktiver Bombe vom Westen zurückgewiesen

Russlands Verteidigungsminister äußerte, Kiew plane die Zündung einer radioaktiven Bombe. Die westlichen Atommächte Frankreich, Großbritannien und die USA bezeichnen diese Aussage als eindeutig falsch.

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Russlands Präsident Wladimir Putin und Verteidigungsminister Sergej Schoigu besuchen eine Militärausstellung in Moskau.

Foto: Mikhail Metzel/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Die westlichen Atommächte Frankreich, Großbritannien und die USA haben Russlands Aussage zurückgewiesen, die Ukraine wolle auf ihrem eigenen Gebiet eine nuklear verseuchte Bombe zünden.
Die Aussage über eine sogenannte „schmutzige Bombe“ sei eindeutig falsch, hieß es in einem gemeinsamen Statement der Außenminister der Länder vom frühen Montagmorgen. „Die Welt würde jeden Versuch durchschauen, diese Behauptung als Vorwand für Eskalation zu nutzen.“
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte zuvor nach Angaben seines Ministeriums gegenüber den europäischen Atommächten Großbritannien und Frankreich gesagt, Kiew plane zur Diskreditierung Moskaus die Zündung einer radioaktiven Bombe. Auch der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar bekam demnach einen Anruf Schoigus. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sagte nach seinem Telefonat mit Schoigu, er habe diese Behauptungen zurückgewiesen. Auch US-Außenminister Antony Blinken schrieb auf Twitter, die russischen Vorwürfe seien falsch.

Kuleba: Behauptungen Russlands absurd und gefährlich

Als „schmutzige Bombe“ werden konventionelle Sprengsätze bezeichnet, die auch radioaktives Material verstreuen. Die Ukraine hat nach dem Zerfall der Sowjetunion ihre Atomwaffen abgegeben. „Die russischen Lügen über angebliche Pläne der Ukraine, eine „schmutzige Bombe“ zu nutzen, sind so absurd wie sie gefährlich sind“, reagierte Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter.
Die Ukraine stehe treu zum Atomwaffensperrvertrag. „Die Russen beschuldigen andere oft dessen, was sie selber planen“, warnte Kuleba in Kiew.
Frankreich, Großbritannien und die USA versicherten in ihrem Schreiben, der Ukraine weiterhin humanitäre Hilfe sowie Unterstützung im Wirtschafts- und Sicherheitsbereich leisten zu wollen. „Wir halten daran fest, die ukrainischen Anstrengungen, ihr Territorium zu verteidigen, so lange wie nötig weiter zu unterstützen.“

Moskau: Antirussische Kampagne der Ukraine

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti äußerte zuvor, dass Kiew die Fertigstellung einer kleinen taktischen Atombombe faktisch abgeschlossen habe. Die Ukraine wolle damit „eine starke antirussische Kampagne zu starten, die das Vertrauen zu Moskau untergraben soll“.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine läuft seit Monaten nicht so, wie von Moskau geplant. Der Vormarsch geriet zunächst ins Stocken, inzwischen sind die russischen Einheiten sogar teilweise in die Defensive geraten. Vor diesem Hintergrund mehren sich Spekulationen um einen möglichen russischen Einsatz taktischer Atomwaffen gegen das Nachbarland. Moskau bestreitet derartige Absichten. (dpa/mf)

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