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„Hitzköpfe in Berlin“

Russland wirft europäischen Staaten „Militarisierung“ vor

Die russische Regierung sieht in Europa eine „antirussische Haltung“. Und wirft Europa vor sich zu militarisieren. Russland habe hingegen keine Absicht, Europa anzugreifen.

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Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow bei der Jahresend-Pressekonferenz in Moskau am 14. Dezember 2023.

Foto: Alexander Kazakov/POOL/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.


Angesichts der Aufrüstungspläne zahlreicher europäischer Staaten hat Russland Europa vorgeworfen, sich zu „militarisieren“ statt einen Frieden anzustreben.
„Die Signale aus Brüssel und den europäischen Hauptstädten betreffen größtenteils Pläne zur Militarisierung Europas“, sagte der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Dadurch sei Europa zu „einer Art Kriegspartei“ geworden. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa übte Kritik insbesondere an Deutschland.

Europäische Aufrüstung

Vor dem Hintergrund der Bedrohung aus Russland und einem möglichen Wegfall der US-Unterstützung hatte die EU am Mittwoch den Startschuss für einen Plan zur Aufrüstung in Europa gegeben. Dieser soll Investitionen von bis zu 800 Milliarden Euro in die Verteidigung ermöglichen.
Parallel dazu formiert sich unter der Führung von Großbritannien und Frankreich eine sogenannte Koalition der Willigen, die bereit ist, der Ukraine im Fall einer Waffenruhe Sicherheitsgarantien zu geben. Dazu kamen am Donnerstag Armeevertreter aus rund 30 Ländern zu Beratungen zusammen.
Sowohl der britische Premierminister Keir Starmer als auch der französische Präsident Emmanuel Macron sind bereit, im Fall einer Waffenruhe Friedenstruppen in der Ukraine zu stationieren – eine Idee, die Moskau vehement ablehnt.

Wunsch nach „historischer Rache“

Der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Sergej Schoigu, sprach am Donnerstag von Äußerungen, die „die antirussische Haltung widerspiegeln, die heute in Europa herrscht“.
Zu Äußerungen des voraussichtlichen künftigen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU), wonach Moskau unter anderem „Krieg gegen Europa“ führt, sagte Sacharowa, diese Kommentare spiegelten den „Wunsch der deutschen politischen Eliten nach historischer Rache“ wider. Russland habe keine Pläne für einen Angriff und „wenn Deutschland solche Aussagen macht, bedeutet das, dass Deutschland diese Pläne hat“.
„Die Hitzköpfe in Berlin und anderen europäischen Hauptstädten sollten wissen, dass Russland schnell und entschlossen auf alle militaristischen Bestrebungen reagieren wird, um eine Bedrohung seiner eigenen Sicherheit zu verhindern“, warnte Sacharowa. (afp/tp)

Kommentare

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ForYourEyesOnlyvor einem Monat

Würde Putin tatsächlich Deutschland angreifen und russische Panzer mitten in Berlin ankommen, würden sich die Russen wundern. Denn wenn der erste Panzer mitsamt einer Brücke einstürzt, weil diese marode ist, dürfte bei den Russen erste Zweifel aufkommen. Wenn die russischen Soldaten dann aus ihren Panzern aussteigen und umgehend gemessert werden, von den üblich Verdächtigen, werden die Zweifel größer. Wenn dann noch die "Love-Parade" an den Panzern vorbeizieht, dürften die Russen die Flucht ergreifen.

Capilonvor einem Monat

Man muss nur einmal ohne Emotionen darüber nachdenken, warum Russland Europa militärisch angreifen sollte.

Die meisten europäischen Staaten sind gleichzeitig NATO-Mitglieder. Ein Angriff Russlands würde den Bündnisfall auslösen. Mit der Folge, dass so ziemlich ganz Eurasien in einem heißen Krieg stünde.

Dazu kommt die Frage nach dem Interesse an einer militärischen Aktion. Was würde Russland damit gewinnen? Bodenschätze bspw. hat Russland selbst im Überfluss. Landfläche und Platz ebenso.

Beim Motiv könnte es differenzierter werden. Der einzig einleuchtende Grund für einen Angriff auf Europa/ein europäisches Land wäre, wenn Russland seine eigene Sicherheit massiv bedroht sähe.

Eine Bedrohung könnte z. Bsp. die immense militärische Aufrüstung der EU sein. NATO-Verbände an Russlands Grenzen. NATO-Manöver gerade knapp außerhalb des russischen Territoriums.

Letztendlich waren die Bestrebungen der Ukraine, der NATO beizutreten und insbesondere die ständigen Beteuerungen der NATO, die Ukraine unbedingt aufnehmen zu wollen, der Hauptgrund für Russlands Einmarsch.

Kurz gesagt, es liegt ganz allein in den Händen der europäischen Staatschefs, ob eine Bedrohung durch Russland eine reale Basis bekommt.

Gibt es gute Diplomaten, gibt es weniger Kriege. Donald Trump macht das Richtige, wenn er auf eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland setzt. Eine Normalisierung inklusive wirtschaftlicher Handelsbeziehungen sind die beste Garantie für Frieden.

ForYourEyesOnlyvor einem Monat

Gut analisiert. Genau so ist es. [].