Statue-Streit in Prag: Russland weist zwei tschechische Diplomaten aus
Russland hat am Montag zwei tschechische Diplomaten ausgewiesen und damit auf die Ausweisung von zwei eigenen Botschaftsangehörigen aus Prag reagiert. Das russische Außenministerium bestellte den tschechischen Botschafter Vitezslav Pivonka ein und teilte ihm mit, dass „zwei Mitarbeiter der tschechischen Botschaft in Moskau zu personae non gratae erklärt werden“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Sie und ihre Familienangehörigen müssten Russland bis Mittwochnacht verlassen.
Die Entscheidung sei eine Reaktion „auf die Provokation aus Prag“, teilte das russische Außenministerium weiter mit. Tschechien hatte Anfang Juni zwei russische Diplomaten ausgewiesen, weil sie im Zusammenhang mit einer falschen Drohung über einen angeblichen Giftanschlag auf drei Prager Politiker stehen sollen.
Das tschechische Wochenmagazin Respekt hatte im April über angebliche Pläne Russlands berichtet, tschechische Politiker in Prag vergiften zu lassen. Der Giftanschlag solle eine Vergeltung für die Entfernung einer umstrittenen Statue eines sowjetischen Generals in Prag sein.
Denn Anfang des Monats hatte der Stadtbezirk Prag 6 angeordnet, die Statue von Ivan Konev, einem umstrittenen Rote-Armee-General während des Zweiten Weltkriegs, zu entfernen. Die Statue soll durch ein Denkmal ersetzt werden, das der Befreiung Prags 1945 gewidmet ist.
Drei Politiker, darunter der Bürgermeister Prags, wurden damals unter Polizeischutz gestellt. Am 5. Juni beschuldigten die tschechischen Behörden schließlich einen russischen Botschaftsangestellten, das falsche Gerücht über den Giftanschlag verbreitet zu haben. Zwei russische Diplomaten wurden aus Tschechien ausgewiesen. Moskau hatte den Bericht des Magazins Respekt als „kranke Hirngespinste“ zurückgewiesen und die Ausweisung der Diplomaten als „feindliche Maßnahme“ bewertet.
Tschechiens Botschafter Pivonka sagte russischen Nachrichtenagenturen am Montag, dass die beiden Länder nun Konsultationen abhalten werden, ein Thema sei auch die mögliche Wiederherstellung der Statue in Prag. Eine Sprecherin des tschechischen Außenministeriums sagte AFP am Montag, dass die tschechische Seite das Problem nun als „gelöst“ ansehe. (afp)
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