Russischer Arzt führt Nawalnys Zustand auf Diäten, Stress oder Müdigkeit zurück
Trotz des Nachweises eines Giftanschlags auf den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat ein russischer Arzt den Gesundheitszustand des Oppositionspolitikers auf Diäten, Stress oder Müdigkeit zurückgeführt.
Nawalny habe Diäten gemacht, da hätte „selbst ein fehlendes Frühstück“ eine Verschlechterung seines Gesundheitszustands auslösen können, sagte der Toxikologe Alexander Sabajew am Freitag vor Reportern in Omsk. Der 44-Jährige war vor seiner Ausreise nach Berlin in der sibirischen Stadt behandelt worden.
Sabajew bestand darauf, dass in seinen Proben von Nawalny kein Gift gefunden worden sei. Laut der Nachrichtenagentur Ria Nowosti fügte er hinzu, er habe bei der Analyse von Nawalnys Lunge, Leber und Nieren keine Schäden festgestellt. Dem Arzt zufolge soll Nawalny an Magenproblemen gelitten habe, bevor er erkrankte.
Nawalnys Zustand könnte allerdings „nicht nur durch Diäten provoziert worden sein, sondern auch durch mögliche Fälle von übermäßigem Alkoholkonsum, von denen wir nichts wissen“, sagte Sabajew weiter. Stress und Müdigkeit könnten auch eine Rolle gespielt haben.
Der Fall des vergifteten Kreml-Kritikers hat eine breite Debatte über den Umgang mit Russland entfacht. Die Bundesregierung hatte am Mittwoch erklärt, Nawalny sei „zweifelsfrei“ mit einem chemischen Nervenkampfstoff vergiftet worden.
Der russische Oppositionelle war am 22. August mit Vergiftungserscheinungen aus Russland zur ärztlichen Behandlung nach Berlin geflogen worden, wo er immer noch im Koma liegt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte den „versuchten Giftmord“ und kündigte an, dass gemeinsam mit EU und Nato über eine „angemessene“ Reaktion entschieden werde. Brüssel schloss Sanktionen gegen Russland nicht aus.
Der Kreml dementierte ein Attentat auf den Oppositionspolitiker und sicherte volle Kooperation in dem Fall zu. (afp)
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