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Russische Spione in den Niederlanden aufgeflogen

Der Schweizer Nachrichtendienst bestätigt, dass zwei russische Spione auf dem Weg zum schweizer Chemielabor Spiez, welches u.a. Giftgasangriffe in Syrien und die Nowischok-Fälle untersucht, festgenommen wurden. Sie wurden nach Russland zurückgeschickt.

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Für das Hacken von IT-Systemen soll ein neuer Straftatbestand ins Strafgesetzbuch aufgenommen werden.

Foto: Sean Gallup/Getty Images

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Zwei russische Agenten sind bei einem Spionageversuch in der Schweiz aufgeflogen und in den Niederlanden festgenommen worden. Der Schweizer Nachrichtendienst NDB bestätigte am Freitag einen Bericht im Schweizer „Tages-Anzeiger“ und in der niederländischen Zeitung „NRC Handelsblad“. Die Russen hätten illegale Aktionen gegen „eine kritische Schweizer Infrastruktur“ geplant, sagte Sprecherin Isabelle Graber. Der NDB mache keine weiteren Angaben zu dem Fall.
Der Schweizer „Tages-Anzeiger“ und die niederländische Zeitung „NRC Handelsblad“ berichteten am Donnerstagabend unter Berufung auf anonyme Quellen, die beiden stünden im Verdacht, das vom Bund betriebene Labor Spiez auskundschaften zu wollen. Besonders brisant: Diese Einrichtung untersucht den Angaben zufolge nicht nur mutmaßliche Giftgas-Angriffe in Syrien, sondern auch die Vorwürfe gegen Moskau im Fall des Anfang März in England vergifteten russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal.
Der Schweizer Nachrichtendienst des Bundes (NDB) bestätigte dem „Tages-Anzeiger“, dass den Behörden „der Fall der in Den Haag entdeckten und dann weggeschafften russischen Spione bekannt ist“.
NDB-Kommunikationschefin Isabelle Graber schrieb den Angaben zufolge: „Der NDB hat aktiv an dieser Operation teilgenommen, zusammen mit seinen holländischen und britischen Partnern.“ Damit habe man zur „Verhinderung illegaler Aktionen gegen eine kritische Schweizer Infrastruktur“ beigetragen.
Gemeint ist nach Recherchen der Zeitung das Labor Spiez. Der Kommunikationschef des Labors, Andreas Bucher, sagte, er könne die Informationen des NDB nicht kommentieren. „Bestätigen können wir, dass das Labor Spiez Ziel von Hackerangriffen war. Dafür sind wir gewappnet. Daten sind keine abgeflossen.“
Laut „NRC Handelsblad“ hatten die beiden Spione Ausrüstung, um in das Computernetzwerk des Labors eindringen zu können. In Den Haag befindet sich der Sitz der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OCPW), das sich intensiv mit den Ereignissen in Syrien und Salisbury beschäftigte. Eines der wichtigsten Referenzlabore ist Spiez.
Moskau hat bereits mehrfach alle Anschuldigungen zurückgewiesen, dass russische Spione für die Vergiftung von Skripal und seiner Tochter in Salisbury verantwortlich seien. Darüber hinaus streitet Russland ab, dass die syrische Armee Chemiewaffen eingesetzt hat. Moskau unterstützt in dem Bürgerkrieg die syrische Regierung. (dpa)
 

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