Russische Drohne gesichtet – Baerbock bricht Besuch vorzeitig ab

Eine Aufklärungsdrohne beendete den Besuch der deutschen Delegation in der Ukraine. Baerbock besuchte die südukrainische frontnahe Stadt Mykolajiw.
Kurz vor dem zweiten Jahrestag des russischen Einmarschs in die Ukraine findet Außenministerin Annalena Baerbock deutliche Worte für Russlands Präsident Wladimir Putin (Archivbild).
Außenministerin Baerbock besuchte am 24. und 25. Februar die Ukraine.Foto: Dirk Waem/Belga/dpa
Epoch Times25. Februar 2024

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihren Besuch in der südukrainischen Stadt Mykolajiw wegen eines Luftalarms am Sonntag vorzeitig abgebrochen.

Während des Besuchs in der frontnahen Stadt wurde nach AFP-Informationen durch ukrainische Sicherheitsleute eine russische Aufklärungsdrohne gesichtet, die der Delegation der Ministerin zeitweise folgte. Das Auswärtige Amt entschied sich deshalb aus Sicherheitsgründen zur sofortigen Abreise. Eine Weile noch folgt die Drohne der Kolonne der Ministerin – dann dreht sie ab.

Auf solche Flüge russischer Aufklärungsdrohnen folgt in der Regel ein direkter russischer Luftangriff. Die ukrainischen Behörden forderten die Bewohner der Region Mykolajiw per Warn-App auf, sich umgehend im nächstgelegenen Bunker in Sicherheit zu bringen.

In Bewegung bleiben

Die Ministerin und ihre Delegation setzten die Abreise in einer Kolonne gepanzerter Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit fort – in einer solchen Situation sei es die „sicherste Option“, in Bewegung zu bleiben, hieß es aus der Delegation.

„Der blanke Terror des russischen Präsidenten setzt auf Zermürbung“, sagte Baerbock. „Er setzt darauf, dass die Furchtbarkeit dieses Krieges irgendwann dazu führt, dass die Menschen hier vor Ort resignieren oder die internationale Gemeinschaft resigniert – und genau das werden wir nicht tun.“

Die Drohnen-Warnung traf ein, als die Ministerin gerade eine mit deutscher Hilfe errichtete Anlage zur Wasseraufbereitung in der frontnahen Stadt besuchte, wie ein AFP-Reporter berichtete, der die Ministerin begleitete. Die Delegation trat unmittelbar die Abreise an.

Gleich zu Beginn des Krieges vor zwei Jahren war die strategisch wichtige Hafenstadt Mykolajiw eines der ersten Ziele, das von Raketen getroffen wurde. Trotz massiver Angriffe hat sich die Stadt erfolgreich gegen eine russische Eroberung verteidigt. Nach wie vor schlagen regelmäßig Raketen und Drohnen in Mykolajiw ein – zuletzt Anfang Februar.

Bei den Angriffen wurden seit Kriegsbeginn mehr als 1.300 Mehrfamilienhäuser und über 1.000 Einfamilienhäuser in Mykolajiw zerstört oder beschädigt. Über 180 Menschen wurden getötet. Der für die Wirtschaft der Stadt bedeutsame Hafen ist derzeit kriegsbedingt außer Betrieb.

Am Samstagnachmttag war Baerbock zu einem vorab nicht angekündigten Besuch in der südukrainischen Hafenstadt Odessa eingetroffen und mit einem Luftalarm konfrontiert. In der Hafenstadt Odessa musste die Ministerin für etwa 15 Minuten Zuflucht in einem Luftschutzbunker im Keller ihres Hotels suchen, danach wurde der Luftalarm aufgehoben.

In den beiden Nächten zuvor waren russische Raketen in der Hafenstadt am Schwarzen Meer eingeschlagen, die etwa 110 Kilometer Luftlinie westlich von Mykolajiw liegt. (afp)



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