Russen demonstrieren in Moskau gegen Anhebung des Rentenalters
Rund tausend Menschen sind in Moskau gegen die geplante Anhebung des Rentenalters auf die Straße gegangen. „Das Volk ist dagegen“, skandierten die Demonstranten am Mittwoch in der russischen Hauptstadt. Ab Donnerstag soll das Unterhaus über das Regierungsvorhaben beraten, Männer künftig erst mit 65 Jahren und Frauen mit 63 Jahren in den Ruhestand gehen zu lassen.
„Die Leute wollen keine Revolution oder große Veränderungen“, sagte eine 45-jährige Demonstrantin der Nachrichtenagentur AFP. „Die Leute wollen einfach nur, dass ihnen zugehört wird.“ Die Menge forderte auch den Rücktritt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. An dem Protest beteiligten sich junge Menschen ebenso wie Rentner.
Die Kritik bezieht sich unter anderem auf die vergleichsweise niedrige Lebenserwartung in Russland: Eine Anhebung des Rentenalters würde demnach dazu führen, dass viele Bürger einfach keine Rente mehr bekämen. Derzeit müssen Frauen bis zum 55. Lebensjahr arbeiten, Männer bis zum 60. Das Renteneintrittsalter wurde bereits 1932 festgesetzt, es ist eines der niedrigsten weltweit.
Mehr als 2,5 Millionen Russen haben bereits eine Petition gegen die Rentenpläne der Regierung unterschrieben. Anfang des Monats wurden Protest-Kundgebungen im gesamten Land abgehalten. Experten halten das Reformvorhaben angesichts sinkender Lebensstandards für eine der größten Herausforderungen für Präsident Putin. (afp)
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