Rätsel um Flugzeugunglück: Flugschreiber von Prigoschins abgestürztem Jet geborgen

Der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, gilt als tot. Inzwischen sind Flugschreiber und Trümmer der abgestürzten Maschine zu Untersuchungen abtransportiert worden.
Dieses vom russischen Ermittlungskomitee veröffentlichte und von der chinesischen staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua bereitgestellte Foto soll die Absturzstelle in der Region Twer zeigen.
Dieses vom russischen Ermittlungskomitee veröffentlichte und von der chinesischen staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua bereitgestellte Foto soll die Absturzstelle in der Region Twer zeigen.Foto: Uncredited/Investigative Committee of Russia/XinHua/dpa
Epoch Times26. August 2023

Nach dem Flugzeugabsturz in Russland, bei dem mutmaßlich auch Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ums Leben kam, haben russische Ermittler nach eigenen Angaben neben den Leichen der zehn Opfer auch Flugschreiber der Maschine an der Absturzstelle gefunden. „Die Flugschreiber wurden von den Ermittlern sichergestellt“, teilte die russische Ermittlungskommission am Freitag im Onlinedienst Telegram mit.

Um die Identität der zehn Todesopfer festzustellen, würden die Leichen derzeit genetisch untersucht, hieß es weiter.

Beim Absturz eines Privatflugzeugs in der russischen Region Twer waren am Mittwochabend nach russischen Behördenangaben alle zehn Insassen ums Leben gekommen. Den Behörden zufolge stand Söldnerführer Prigoschin ebenso wie sein Stellvertreter Dmitri Utkin auf der Passagierliste. Seit dem Absturz gibt es Spekulationen, ob es sich um einen Anschlag auf den Wagner-Chef gehandelt haben könnte. Der Kreml wies jegliche Vermutungen über eine Verwicklung in dessen möglichen Tod als „absolute Lüge“ zurück.

Lukaschenko sieht Putin ohne Schuld

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko sieht keine mögliche Verwicklung von Putin in die mutmaßliche Tötung von Prigoschin. Dessen Privatarmee Wagner solle weiter in Belarus bleiben. Putin könne nicht hinter dem Absturz von Prigoschins Privatjet stecken, sagte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. „Das ist eine viel zu grobe, unprofessionelle Arbeit“, meinte Lukaschenko.

„Ich kenne Putin. Das ist ein berechnender, sehr ruhiger und sogar zögerlicher Mensch, selbst wenn er Entscheidungen zu anderen, weniger schwierigen Fragen trifft. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass Putin das getan hat, dass Putin schuld ist“, sagte Lukaschenko. Er reagierte damit auf Vorwürfe vor allem aus dem Westen, Putin könne seinen Widersacher Prigoschin aus dem Weg geräumt haben.

Genau zwei Monate vor dem Flugzeugabsturz hatte Prigoschin seine Söldner in einem Aufstand Richtung Moskau marschieren lassen. Ziel war laut Prigoschin der Sturz der russischen Armeeführung und von Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Nach einem Tag hatte der Wagner-Chef den Aufstand jedoch wieder abgeblasen, im Gegenzug wurde ihm Straffreiheit zugesichert. Auf Einladung Lukaschenkos hat seine Wagner-Armee Quartiere in Belarus bezogen. Die Truppe bleibe nun in Belarus. (afp/dpa/dl)



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