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Putsch in Venezuela – USA und weitere Länder erkennen Parlamentspräsident Guaidó als Regierungschef an

Venezuelas Parlamentspräsident Guaidó hat sich am Mittwoch zum Interimspräsidenten des Landes erklärt. US-Präsident Trump kennt den Oppositionschef als Staatsoberhaupt Venezuelas an.

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Juan Guaido, Parlamentspräsident in Venezuela, hat sich zum Staatschef des südamerikanischen Landes erklärt (Archiv).

Foto: Fernando Llano/AP/dpa

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Venezuelas Parlamentspräsident Juan Guaidó hat sich am Mittwoch zum Interimspräsidenten des Landes erklärt. US-Präsident Donald Trump erklärte nur Minuten später, er werde den bisherigen Oppositionschef als Staatsoberhaupt Venezuelas anerkennen.
Zehntausende Gegner und Anhänger des amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro waren am Vormittag (Ortszeit) in der venezolanischen Hauptstadt Caracas auf die Straße gegangen.
Nach den USA haben auch weitere Länder den venezolanischen Parlamentspräsidenten Juan Guaidó als Interimspräsidenten anerkannt. So gaben auch Brasilien, Kolumbien, Paraguay und Kanada am Mittwoch entsprechende Erklärungen ab.
US-Außenminister Mike Pompeo hat die Sicherheitskräfte in Venezuela aufgefordert, einer friedlichen Machtübergabe nicht im Wege zu stehen. Pompeo rief das Militär und andere Sicherheitskräfte dazu auf, „die Demokratie zu unterstützen und alle Bürger Venezuelas zu schützen“. Das Volk habe lange genug unter der „katastrophalen Diktatur“ von Präsident Nicolás Maduro gelitten
Der 35-Jährige frühere Studentenführer Guaidó gehört der Oppositionspartei Voluntad Popular (VP) an. Entscheidend dürfte nun sein, wie sich das venezolanische Militär verhält. Guaidó rief das Militär auf, sich auf die Seite der Gegner von Maduro zu stellen. Maduro ist seit 2013 Staatspräsident Venezuelas. Die wirtschaftliche Lage des Landes hatte sich seitdem zunehmend verschlechtert. Die Präsidentschaftswahl im vergangenen Mai erfolgte unter Ausschluss internationaler Beobachter und gilt als manipuliert.

Der 23. Januar ist in Venezuela ein besonderes Datum

Der 23. Januar ist für die Venezolaner ein besonderer Tag, da 1958, am 23. Januar, der letzte Diktator Marcos Pérez Jiménez gestürzt wurde. Den Tag über gab es schon konkurrierende Kundgebungen von Unterstützern Maduros und Regierungsgegnern. Schon in der Nacht zuvor kamen 4 Menschen bei Protesten ums Leben.
In den vergangenen Tagen hatte sich die politische Atmosphäre weiter aufgeheizt. Nach einem gescheiterten Aufstand von 27 Soldaten in einer Kaserne im Norden der Hauptstadt war es in Caracas zu Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei gekommen. Die 27 Meuterer wurden festgenommen.
Das Oberste Gericht von Venezuela, das mit Anhängern von Präsident Maduro besetzt ist, ordnete heute Ermittlungen gegen das von der Opposition beherrschte Parlament an.
(dts/afp/al)

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