Polizei vernimmt Frankreichs Kandidatin für die EU-Kommission
Die französische EU-Kommissionskandidatin Sylvie Goulard ist von der Polizei in ihrem Heimatland vernommen worden. Grund sind Vorwürfe, sie habe einen früheren Assistenten auf Kosten des Europaparlaments zum Schein beschäftigt, wie es am Dienstag von Seiten der Ermittler hieß. Auch die EU-Anti-Betrugsbehörde Olaf ermittelt in dem Fall.
Goulard soll Kommissarin für Industriepolitik, Binnenmarkt und Verteidigungsindustrie werden, wie die künftige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag bekannt gab. Allerdings ist ihre Nominierung durch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wegen der laufenden Ermittlungen umstritten.
Die 54-jährige Goulard wurde am Dienstag von Ermittlern der Justizpolizei für Korruptionsbekämpfung in Nanterre westlich von Paris angehört. In ihrer Zeit als EU-Abgeordnete soll sie einen Assistenten zwischen Juli 2014 und Ende Februar 2015 aus Mitteln des Europaparlaments bezahlt haben, ohne dass dieser in der Volksvertretung tätig war.
Wegen der Affäre war Goulard im Juni 2017 nach nur einem Monat vom Amt der Verteidigungsministerin unter Präsident Macron zurückgetreten. Goulard hat inzwischen 45.000 Euro an das EU-Parlament zurückgezahlt, dieses stellte seine Ermittlungen im August ein. (afp)
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