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Eiszeit zwischen Amerika und China

Peking schickt aggressiven China-Botschafter in die USA

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Chinas Außenminister Qin Gang. Archivfoto.

Foto: CNS/AFP via Getty Images

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China hat einen engen Vertrauten von Staatschef Xi Jinping als Botschafter nach Washington entsandt. Qin Gang wurde am Mittwoch in der US-Hauptstadt empfangen, wo er laut eigenen Angaben die Beziehungen zwischen den USA und China „wieder auf den richtigen Weg“ bringen möchte. China und die USA würden in eine neue Runde des Verständnisses und der Anpassung eintreten und „versuchen, einen Weg zu finden, miteinander auszukommen“, sagte Qin bei seiner Ankunft vor Reportern.
Während seiner zwei Amtszeiten als Sprecher des Außenministeriums erlangte Qin Bekanntheit, da er ausländischen Reportern bissige Antworten gab und einen aggressiven Stil an den Tag legte. Er verteidigte die Kommunistische Partei Chinas (KPC) gegen jedwede Kritik in der Presse und in den Online-Netzwerken. Das aggressive Auftreten seitens KP Beamter wird als „Wolfskrieger“-Diplomatie bezeichnet. Im Februar verteidigte Qin diesen Stil der Diplomatie als notwendige Antwort auf „grundlose Verleumdungen“ und „verrückte Angriffe gegen China“.
Der 55-Jährige gilt als kämpferischer als sein Vorgänger in Washington, Cui Tiankai. Er spricht fließend Englisch, da er mehrere Jahre in der chinesischen Botschaft in London tätig war.
Qin tritt seine Position in einer Zeit an, in der die Beziehungen zwischen Peking und Washington äußerst angespannt sind. Strittige Themen sind unter anderem die Herkunft des Coronavirus in Wuhan, chinesische Spione in den USA, der Handelskrieg, Hongkong und Menschenrechtsverletzungen.
Qin hat sein Amt in Washington mit wenig Aufsehen übernommen. Selbst die KP-Medien in China berichteten nicht über seinen Amtsantritt. Bemerkenswert ist dabei auch, dass die USA seit fast zehn Monaten keinen Botschafter mehr in China haben. Anfang Oktober 2020 holte der damalige US-Präsident Trump den US-Botschafter für China, Terry Branstad, aus Peking zurück. Seitdem gibt es keinen offiziellen Vertreter der USA in China. Auch US-Präsident Joe Biden hat diesen Post seit seinem Amtsantritt nicht besetzt. Eine so lange Abwesenheit eines US-Botschafters in China hat es in der Geschichte der USA-China-Beziehung noch nicht gegeben. (afp/oz)

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