Pegasus-Software: Wurde auch Frankreichs Präsident Macron ausgespäht?

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.Foto: KENZO TRIBOUILLARD/POOL/AFP über Getty Images
Epoch Times21. Juli 2021

Von den umfassenden Ausspähungen von Journalisten, Aktivisten und Regierungsvertretern mithilfe der Software Pegasus ist möglicherweise auch der französische Präsident Emmanuel Macron betroffen.

Eine von Macrons Nummern sei auf einer geleakten Liste entdeckt worden, sagte Laurent Richard, Chef der hinter den Enthüllungen stehenden Organisation Forbidden Stories, am Dienstag. Unklar sei jedoch, ob das Mobiltelefon des Präsidenten tatsächlich gehackt worden sei. Der Elyseé-Palast kündigte Untersuchungen der Vorwürfe an.

Betroffen sind den Angaben zufolge auch weitere Regierungsmitglieder des französischen Kabinetts. Bei der Liste handelt es sich den Recherchen zufolge um die Nummern potenzieller Ausspäh-Ziele, die von Kunden der israelischen Spionagefirma NSO Group vorausgewählt wurden.

14 Staats- und Regierungschefs betroffen

Sollten sich die Berichte über eine Ausspähung von Macron und weiteren Regierungsmitgliedern bewahrheiten, „sind sie offensichtlich sehr ernst“, erklärte der Elyseé-Palast am Dienstag. Die Regierung werde alles daran setzen, „Licht ins Dunkel zu bringen“.

Insgesamt wurden laut „Süddeutscher Zeitung“ Telefonnummern von 14 Staats- und Regierungschefs auf der Liste gefunden, die ausgespäht worden sein könnten, darunter unter anderem Libanons Ex-Ministerpräsident Saad Hariri, der marokkanische Regierungschef Saad-Eddine El Othmani und Paksitans Premierminister Imran Khan.

Auch der marokkanische König Mohammed VI. und dessen Entourage stehen den Recherchen zufolge auf einer Liste potenzieller Ziele von Pegasus-Nutzern. Im Visier waren demnach unter anderem die Königsgattin Salma Bennani sowie Prinz Moulay Hicham, ein Cousin des Monarchen. Zahlreiche weitere Menschen im Umfeld des Königs – von Familienmitgliedern bis Bediensteten – stehen laut Recherchekollektiv ebenfalls auf der Liste.

Ermittlungen eröffnet

Die französische Justiz eröffnete derweil wegen der potenziellen Ausspähung von Journalisten am Dienstag Ermittlungen. Die Pariser Staatsanwaltschaft erklärte, sie gehe unter anderem dem Vorwurf der Bandenbildung und der Verletzung der Privatsphäre nach. In Frankreich waren nach internationalen Medienberichten unter anderem Journalisten der Enthüllungsplattform „Mediapart“ und der Satire- und Investigativzeitung „Canard enchaîné“ abgehört worden.

Eine internationale Recherchegruppe von Medien aus zehn Ländern hatte am Sonntag berichtet, dass hunderte Journalisten, Aktivisten und Oppositionelle weltweit offenbar Opfer umfassender Abhöraktionen waren. Geheimdienste und Polizeibehörden mehrerer Länder sollen demnach die vom israelischen Unternehmen NSO angebotene Spähsoftware Pegasus missbraucht haben, um die Mobiltelefone der Betroffenen anzuzapfen. (afp)



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