Paris ehrt deutsche „Sea Watch“-Kapitäninnen mit Ehrenmedaille
Die Stadt Paris will die beiden deutschen "Sea-Watch"-Kapitäninnen ehren. Sie seien "Ikonen" in einem Kampf und "Trägerinnen europäischer Werte, an die zu glauben die Stadt Paris zum wiederholten Mal den gesamten Kontinent aufruft".

Vor dem italienischen Konsulat in München am 30. Juni 2019.
Foto: Andreas Gebert/Getty Images
Die Stadt Paris will den beiden deutschen „Sea-Watch“-Kapitäninnen Carola Rackete und Pia Klemp eine Ehrenmedaille verleihen. Damit wolle sie ihre Solidarität mit allen Frauen und Männern zeigen, die tagtäglich Flüchtlinge retteten, begründete die Pariser Stadtverwaltung ihre Entscheidung am Freitag.
Organisationen wie „Sea Watch“ oder „SOS Méditerranée“ „ehren und verpflichten uns angesichts der Trägheit der europäischen Regierungen“, erklärte der Pariser Vize-Bürgermeister Patrick Klugman. Rackete und Klemp seien „Ikonen“ in einem Kampf und „Trägerinnen europäischer Werte, an die zu glauben die Stadt Paris zum wiederholten Mal den gesamten Kontinent aufruft“.
Rackete war zuletzt auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa festgenommen worden, nachdem sie das Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ mit 40 Migranten an Bord trotz des Verbots der italienischen Behörden in den Hafen gesteuert hatte. Eine Richterin ordnete aber ihre Freilassung an. Kommende Woche soll Rackete auf Sizilien zum Vorwurf der Beihilfe zur illegalen Einwanderung befragt werden.
Klemp war früher unter anderem ebenfalls Kapitänin der „Sea Watch 3“. Sie rettete in dieser Funktion zahlreiche Menschen aus dem Mittelmeer. Auch gegen sie ermitteln deshalb die italienischen Behörden.
Italiens Innenminister Matteo Salvini kommentierte die Entscheidung im Online-Netzwerk Facebook mit den Worten, die Stadtverwaltung von Paris habe „offensichtlich nicht besseres zu tun“. Salvini hatte Rackete im Zusammenhang mit dem Geschehen um die „Sea Watch 3“ immer wieder persönlich beschimpft. Diese kündigte deshalb Verleumdungsklagen gegen Salvini an. (afp)
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