Palästinenser erinnern an Nakba-Tag

Die Staatsgründung Israels war 1948 für Hunderttausende Palästinenser mit Vertreibung und dem Verlust von Heimat verbunden. An den „Tag der Katastrophe“ (Nakba) erinnerten sie heute.
Arabische Flüchtlinge gehen mit ihren Kindern und Habseligkeiten im Gepäck am 9. November 1948 auf einer staubigen Straße von Jerusalem in den Libanon. Die Staatsgründung Israels war 1948 für Hunderttausende von Palästinensern mit Vertreibung und dem Verlust von Heimat verbunden.
Arabische Flüchtlinge gehen mit ihren Kindern und Habseligkeiten im Gepäck am 9. November 1948 auf einer staubigen Straße von Jerusalem in den Libanon. Die Staatsgründung Israels war 1948 für Hunderttausende Palästinenser mit Vertreibung und dem Verlust von Heimat verbunden.Foto: Jim Pringle/AP/dpa
Epoch Times15. Mai 2024

Im Schatten des Gaza-Kriegs haben palästinensische Demonstranten am Mittwoch im Westjordanland an die Flucht und Vertreibung von mehr als 700.000 Palästinensern während des ersten Nahost-Kriegs 1948 erinnert. Die Palästinenser begehen den sogenannten Nakba-Tag (Tag der Katastrophe) jedes Jahr am 15. Mai und damit einen Tag nach dem Jahrestag der israelischen Staatsgründung vom 14. Mai 1948. Im Westjordanland fand die zentrale Veranstaltung in Ramallah statt. Mittags heulten dort für 76 Sekunden Sirenen – eine Sekunde für jedes Jahr seit der Nakba.

Vor allem Anhänger der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und der Fatah-Bewegung marschierten auf den Straßen. Bei der Hauptveranstaltung in Ramallah waren nach Berichten von Augenzeugen deutlich weniger Teilnehmer als in den Vorjahren.

Zusammenstöße bei jüdischer Siedlung

Nördlich von Ramallah kam es in der Nähe einer jüdischen Siedlung zu Zusammenstößen von demonstrierenden Jugendlichen und israelischen Soldaten. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde dabei ein junger Mann getötet und ein weiterer festgenommen. Damit seien seit Jahresbeginn 170 Palästinenser im Westjordanland getötet worden und 476 seit dem 7. Oktober. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Informationen über den Vorfall.

Die Zahl der palästinensischen Flüchtlinge und ihrer Nachfahren ist mittlerweile nach Angaben der UN auf rund sechs Millionen angewachsen. Das Flüchtlingsproblem gehört mit dem Streit über den künftigen Status Jerusalems zu einer der kompliziertesten Fragen im israelisch-palästinensischen Konflikt.

Weltweit gibt es nach Angaben des palästinensischen Statistikbüros mehr als 14 Millionen Palästinenser. Rund die Hälfte von ihnen lebt im Westjordanland, in Ost-Jerusalem, dem Gazastreifen und in Israel. Rund 20 Prozent der fast zehn Millionen Einwohner Israels sind Araber. (dpa)



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