Aus der „Wiener Zeitung“ in jetziger Form

Die „Wiener Zeitung“ gehört zu hundert Prozent der Republik Österreich. Das österreichische Parlament stimmte heute für das Ende der „Wiener Zeitung“ in ihrer jetzigen Form.
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So machte die „Wiener Zeitung“ heute auf. Nach 320 Jahren erscheint sie als gedruckte Zeitung nur noch punktuell.Foto: Joe Klamar/AFP via Getty Images
Epoch Times27. April 2023

Im Jahr 1703 wurde sie gegründet und ist damit die älteste noch erscheinende Zeitung der Welt – nun hat das österreichische Parlament das Ende der „Wiener Zeitung“ in ihrer jetzigen Form besiegelt. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag mehrheitlich für ein Mediengesetz, das die Fortführung der Zeitung als Digitalprodukt mit nur punktuell gedruckten Ausgaben vorsieht.

Die Zeitung hieß in den Anfangsjahren „Wiennerisches Diarium“, wurde später umbenannt und im 19. Jahrhundert verstaatlicht. Sie gehört derzeit zu hundert Prozent der Republik Österreich und diente dem Land neben dem unabhängigen Verlagsteil als Amtsblatt, wo Gesetzestexte und Mitteilungen österreichischer Unternehmen veröffentlicht wurden.

Da dies nun allerdings nicht mehr in der gedruckten Ausgabe erfolgen soll, schwinden die nötigen finanziellen Ressourcen für die Zeitung, weshalb praktisch das Aus für die gedruckte Zeitung besiegelt wurde. Die österreichische Regierung setzt damit nach eigenen Angaben EU-Recht um.

„Das Ende“ und “Wir geben nicht auf“. Screenshot vom 27. April 2023.

Zukunft für Mitarbeiter unklar

Die Zeitung selbst kritisierte das Vorgehen scharf, denn die Zukunft der Beschäftigten sei damit völlig unklar. Nötig wäre gewesen, andere Finanzierungsmodelle für das Blatt zu finden, sagte der stellvertretende Chefredakteur Mathias Ziegler AFP. Fast die Hälfte der derzeit 200 Beschäftigten bei der „Wiener Zeitung“ könnte nach Gewerkschaftsangaben ihren Job verlieren, darunter 40 Journalistinnen und Journalisten. (afp/red)



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