Weitere Tote in Österreich: ÖBB-Reisewarnung bis Donnerstag – alle Nightjet-Verbindungen fallen aus

Ganz Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Am Montag soll es dort und in anderen Teilen Österreichs erneut regnen. Auch im Burgenland gilt entlang der Leitha weiterhin eine Hochwasserwarnung. In Kärnten hat sich die Lage etwas entspannt.
Titelbild
Der Wienfluss tritt in der Nähe der Gleise der U-Bahn-Linie U4 in der Nähe der Station Pilgrammgasse am 15. September 2024 in Wien über die Ufer.Foto: Alex Halada/AFP via Getty Images
Epoch Times16. September 2024

Im von Hochwasser betroffenen Österreich steht ein weiterer Tag mit teils großen Regenmengen bevor. Das berichtete der Wetterdienst des Senders ORF. Ganz Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt.

Bis 17. September werden in dem östlichen Bundesland bis zu 60 weitere Liter Regen pro Quadratmeter erwartet, wie es von einem Vertreter der Landesregierung hieß. Laut Meteorologen sind von Tirol bis ins östliche Österreich an manchen Orten auch noch größere Mengen möglich.

Zwei weitere Todesopfer durch Überschwemmungen in Österreich

Im Bundesland Niederösterreich sind zwei Menschen durch die schweren Überschwemmungen ums Leben gekommen. Die beiden Männer im Alter von 70 und 80 Jahren wurden in der Nacht zum Montag tot aufgefunden, wie die Polizei der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Sie waren demnach in zwei verschiedenen Dörfern von den steigenden Wassermassen in ihren Häusern eingeschlossen worden und ertrunken. Am Sonntag war in Niederösterreich bereits ein Feuerwehrmann bei Auspumparbeiten ums Leben gekommen.

Böden können Wasser nicht mehr aufnehmen

Nach einem leichten Rückgang der Pegelstände wird am Montag wieder mit stärkeren Regenfällen gerechnet. Die Böden könnten diese Niederschläge nicht mehr aufnehmen, daher bestehe auch die Gefahr von weiteren Dammbrüchen, sagte Pernkopf der APA.

Ab dem Vormittag sei daher in allen Flüssen Niederösterreichs „mit einem neuerlichen Ansteigen der Wasserstände zu rechnen“.

Autos am 15. September 2024 in Wien – neben dem steigenden Wasser des Wienflusses. Foto: Christian Bruna/Getty Images

Auch im Burgenland gilt entlang der Leitha weiterhin eine Hochwasserwarnung. In Kärnten hat sich die Lage dagegen deutlich entspannt.

Wie APA unter Berufung auf den Stromnetzbetreiber mitteilte, haben seit Sonntag fast alle Haushalte in dem Bundesstaat wieder Strom. Einsatzkräfte der Kärntner Feuerwehren sind mittlerweile in Niederösterreich im Hilfseinsatz.

Ganz Niederösterreich ist Katastrophengebiet

Die Feuerwehr in Niederösterreich rückte in der Nacht zu mehr als hundert Einsätzen aus. Die mehr als 900 Feuerwehrleute kümmerten sich vor allem um die Rettung von Menschen, etwa im Bezirk St. Pölten. Unterstützt wurden sie von Hubschraubern und der Wasserrettung.

Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner sprach am Sonntag von einer „Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben“.

Das Bundesland um Wien ist vom Hochwasser so stark getroffen wie nie zuvor und komplett zum Katastrophengebiet erklärt worden. Ein Feuerwehrmann starb am Sonntag im niederösterreichischen Rust im Tullnerfeld beim Auspumpen eines Kellers.

Restaurants in der „Versunkenen Stadt“ entlang der Donau werden bei dem starkem Regen in Wien überflutet. Foto: Thomas Kronsteiner/Getty Images

Am Stausee Ottenstein wird kontrolliert Wasser abgelassen. Das soll plötzliche Flutwellen verhindern, verschärft aber zunächst flussabwärts am Lauf des bereits angeschwollenen Flusses Kamp die Lage.

Anwohner und Tausende Freiwillige versuchten, ihre Häuser mit Sandsack-Wällen zu schützen.

Massive Verkehrsprobleme in Wien

In der Hauptstadt Wien, die von Niederösterreich umgeben ist, war auch am Montag von massiven Problemen im öffentlichen Verkehr betroffen – obwohl die Wasserstände zurückgingen.

Die meisten U-Bahnlinien in der Zweimillionen-Stadt fuhren zu Beginn der Arbeitswoche nur auf Teilstrecken. Das staatliche Bahnunternehmen ÖBB führt derzeit keine Züge auf den südlichen und westlichen Verbindungen von und nach Wien.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) verlängerten ihre seit Freitag geltende Reisewarnung bis Donnerstag.

Die Bahn bat Fahrgäste am Sonntagabend „eindringlich“ darum, „von nicht unbedingt notwendigen Reisen abzusehen“. In weiten Teilen Niederösterreichs ist der Bahnverkehr weiter massiv eingeschränkt, weil etwa 40 Strecken unter anderem von und nach Wien wegen des Hochwassers gesperrt sind.

Auch sämtliche Nightjet-Verbindungen fallen aufgrund der Streckensperren aus.

Weitere Bilder

«Melker Pioniere» des österreichischen Bundesheeres sind in Niederösterreich im Hochwassereinsatz.

„Melker Pioniere“ des österreichischen Bundesheeres sind in Niederösterreich im Hochwassereinsatz. Foto: Daniel Trippolt/BMLV/APA/dpa

In den Alpen wird zum Schneepflug gegriffen: Ein Mann räumt am 14. September 2024 nach starken Schneefällen Schnee in Hinterstoder, Österreich. Foto: David Rauscher/APA/AFP via Getty Images

Ein Schneepflug reinigt die Straße auf dem südlichen Teil des Felbertauerntunnels in Mittersill, Österreich, am 12. September 2024, wo der erste Schneefall zu ersten Straßensperrungen führte. Foto: Johann Groeder/APA/AFP via Getty Images

Eine Fußgängerbrücke über die Donau am 15. September 2024 in Wien, Österreich. Foto: Thomas Kronsteiner/Getty Images

Hochwasser in Österreich: Eine Brücke ist eingestürzt.

Hochwasser in Österreich: Eine Brücke ist eingestürzt. Foto: Helmut Fohringer/APA/dpa

Am Donau-Kanal in Wien, 15. September 2024. Foto: Alex Halada/AFP via Getty Images

Der Wienfluss am 15. September 2024. Foto: Georg Hochmuth/APA/AFP via Getty Images

(dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion