Logo Epoch Times
Drohnen-Schutzschild gegen Russland

Neuer Standard der Kriegsführung: Ukraine führt „Drohnen-Linie“ ein

Der ukrainische Verteidigungsminister spricht von einem neuen Standard der Kriegsführung: Die Ukraine macht unbemannte Systeme zu einem Schlüsselelement des Kampfes. Infanterie und Drohnen sollen eine 10 bis 15 Kilometer tiefe „Kill-Zone“ gegen russische Truppen schaffen

top-article-image

Im russisch-ukrainischen Krieg setzen beide Seiten massiv auf Drohnen (Symbolfoto).

Foto: Uncredited/AP/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 4 Min.


Die ukrainischen Streitkräfte starten ein neues Projekt unter der Bezeichnung „Drohnen-Linie“ zur Verstärkung der Kampfeinheiten in den vordersten Frontlinien.
Verteidigungsminister Rustem Umerow erklärte auf Facebook, dass damit ein neuer Standard der Kriegsführung eingeführt werde, indem unbemannte Systeme zu einem Schlüsselelement von Kampfeinsätzen werden. Sie sollen dem Militär helfen, die schwierigsten Aufgaben zu erfüllen.

Ukraine hat auch unbemannte Bodensysteme entwickelt

„Infanterie und die Drohnen werden zu einem einzigen Angriffssystem kombiniert“, schrieb Umerow. Aufgabe werde sein, eine 10 bis 15 Kilometer tiefe „Kill-Zone“ zu schaffen, in der sich russische Truppen nicht ohne Verluste bewegen könnten.
„Dies wird die Taktik des Kampfes dramatisch verändern und unseren Soldaten einen entscheidenden Vorteil verschaffen“, sagte er zu dem angestrebten Drohnen-Schutzschild.
Neben unbemannten Flugzeugen verschiedenster Bauart, die schon seit längerem im Einsatz sind, hat die Ukraine inzwischen auch unbemannte Bodensysteme entwickelt.
Drohnenhund: Eine Roboter-Drohne, die wie ein Hund in Uniform aussieht, geht auf einer Militärmesse in der Region Kiew in der Ukraine.

Drohnenhund: Eine Roboter-Drohne, die wie ein Hund in Uniform aussieht, auf einer Militärmesse in der Region Kiew in der Ukraine.

Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

Mögliches Kriegsende schon 2025

Ein Ende des Krieges in der Ukraine noch in diesem Jahr wäre nach Meinung von Staatschef Wolodymyr Selenskyj „unter gewissen Voraussetzungen“ durchaus möglich.
Dazu gehörten unter anderem Sicherheitsgarantien für die Ukraine und stärkere Sanktionen gegen Russland, erklärte Selenskyj in einem Interview des britischen Senders „ITV News“, das in Auszügen von ukrainischen Medien verbreitet wurde.
Selenskyj setzt vor allem auf die Hilfe von US-Präsident Donald Trump: „Meiner Meinung nach will Trump ein schnelles Ende des Krieges“.
Trump sei zwar mächtig, doch müssten die USA im Bündnis mit den Europäern entschlossen handeln. Selenskyj ging davon aus, eines Tages wieder die ukrainische Flagge über der Krim und dem Donbass zu sehen. Allerdings sollten die zurzeit von Russland besetzten Regionen „mit diplomatischen Mitteln“ unter ukrainische Kontrolle zurückkehren.

Energie-Unabhängigkeit von Moskau

Zudem rief Selenskyj Europa aus Anlass der Abkopplung der baltischen Staaten vom russischen Stromnetz zu noch mehr Energie-Unabhängigkeit von Russland auf. „Moskau wird nicht mehr in der Lage sein, Energie als Waffe gegen die baltischen Staaten einzusetzen“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache zu dem Schritt Estlands, Lettlands und Litauens. Europa sei nunmehr mehr zusammengewachsen.
„Wir müssen mehr mit Amerika zusammenarbeiten – LNG-Gas, Öl, wir müssen mehr mit unseren Partnern in den Nachbarländern der Europäischen Union, in dieser Region, zusammenarbeiten, um die notwendige Energie zu importieren.“
Nach ihrer Abkopplung von Russlands Energiesystem integrierten Estland, Lettland und Litauen ihre Stromnetze in das europäische System. Über die Stromleitung LitPol Link wurden die drei Länder am Sonntagnachmittag mit Polen und dem kontinentaleuropäischen Netz verbunden.

Naher Osten und Nordafrika als Alternative?

Als Alternative zu Russland als Energielieferant empfahl Selenskyj die Länder im Kaukasus, im Nahen Osten und Nordafrika. „Je weniger die Europäer von Russland abhängig sind, desto eher können wir verlässliche Sicherheit für alle in Europa garantieren.“ Die Ukraine hatte zu Jahresbeginn den Erdgas-Transit aus Russland nach Europa abgeschaltet.
Gemeinsam mit der EU müsse auch Druck auf die Versuche Russlands ausgeübt werden, seine Tanker und Flotte „gegen uns, gegen ganz Europa einzusetzen“.
Die Ukraine habe den Sanktionsdruck auch auf die Kapitäne der Schiffe der russischen Schattenflotte ausgeweitet. „Dies sollte auf europäischer Ebene unterstützt werden – die Europäische Union sollte sich diesen Sanktionen im Energiesektor anschließen“, sagte Selenskyj.

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.

Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können