Kurioses von Down Under
„Neue Weltordnung“: Aussage von Chef-Gesundheitsbeamtin sorgt für Wirbel
Eine australische Gesundheitsbeamtin hat in den sozialen Medien einen Shitstorm ausgelöst, nachdem sie von der "Neuen Weltordnung" gesprochen hatte. Zuvor sagte sie, die Bürger müssten sich "daran gewöhnen", endlose Auffrischungsimpfungen zu erhalten.

Australien hat vorübergehend neue Lockdowns verhängt.
Foto: iStock
Australien geht mit drakonischen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie vor. Nun erwähnte ausgerechnet eine leitende Gesundheitsbeamtin in Australien den Begriff „Neue Weltordnung“ auf einer Pressekonferenz und zog damit einigen Unmut auf sich.
Die Äußerungen von Dr. Kerry Chant, leitende australische Gesundheitsbeamtin von New South Wales, auf einer Pressekonferenz sorgten im Netz für großen Wirbel. Auf eine Frage von Pressevertretern, ob „Kontaktstellen“ wie Pubs und Freizeiteinrichtungen auch nach Aufhebung der Lockdown-Maßnahmen weiterhin der Kontaktverfolgung unterliegen und geschlossen werden, wenn jemand positiv auf COVID-19 getestet wird, sagte sie: „Wir werden prüfen, wie die Ermittlung von Kontaktpersonen in der Neuen Weltordnung aussehen wird.“
Die „Neue Weltordnung“ ist ein Begriff, der auch von Menschen verwendet wird, die behaupten, die Welt werde von einer Schattenregierung beherrscht. Sie gehen von einer globalen Verschwörung von Eliten aus, die versucht die Menschheit zu unterdrücken und zu beherrschen.
Auf der gleichen Pressekonferenz warnte die Premierministerin von New South Wales, Gladys Berejiklian, dass bei einer Durchimpfungsrate von 70 Prozent sämtliche Maßnahmen aufgehoben würden – aber nur für Geimpfte.
Despite unveiling the state’s roadmap out of lockdown for vaccinated residents, Premier Gladys Berejiklian says NSW is „not out of the woods“.
— 9News Australia (@9NewsAUS) September 9, 2021
Nicht die erste provokante Aussage von Dr. Chant
Dr. Chant machte bereits zuvor bemerkenswerte Aussagen. Ende August sagte sie: „Wir müssen uns für die Zukunft daran gewöhnen, mit COVID-19-Impfstoffen geimpft zu werden (…) Ich kann nicht erkennen, dass COVID-19 uns nicht für immer begleiten wird.“ Mit einer neuen Virusvariante käme dann eine neue Auffrischungsimpfung.
Weiter sagte sie: „Als Ärzte für die öffentliche Gesundheit wollen wir immer, dass Krankheiten verschwinden, dass sie völlig eliminiert werden, aber das ist in naher Zukunft nicht in Sicht. Auffrischungsimpfungen und Wiederholungsimpfungen werden dazugehören. Ich kann Ihnen versichern, dass die Regierung des Commonwealth bis 2022 große Mengen an Impfstoff gekauft hat und dass dies ein regelmäßiger Zyklus von Impfungen und Wiederholungsimpfungen sein wird, da wir mehr darüber erfahren, wann die Immunität nachlässt.“
Im Juli riet die Gesundheitsbeamtin den Australiern, nicht miteinander zu sprechen, selbst wenn sie Masken tragen: „Es liegt zwar in der menschlichen Natur, sich mit anderen zu unterhalten und freundlich zu sein, aber leider ist dies nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Selbst wenn Sie also im Einkaufszentrum Ihren Nachbarn von nebenan treffen, fangen Sie kein Gespräch an.“
Gesundheitsminister sprach schon 2020 von „Neuer Weltordnung“
Ein weiterer Beamter aus New South Wales verwendete den Begriff der „Neuen Weltordnung“ im Juli 2020. Gesundheitsminister Brad Hazzard bezeichnete damals die Pandemie selbst als „Neue Weltordnung“:
„Dies ist eine weltweite Pandemie, ein Ereignis, das nur alle 100 Jahre vorkommt. Sie können also davon ausgehen, dass es von Zeit zu Zeit zu Übertragungen kommen wird, und so ist es nun einmal. Wir müssen uns damit abfinden, dass dies die ‚Neue Weltordnung‘ ist.“
Mehrere Journalisten und Experten bemerkten, dass es wohl besser wäre, wenn Regierungsvertreter dieses Wort vermeiden würden, wenn sie auf Pressekonferenzen über massive Einschränkungen der Freiheiten der Menschen sprächen.
Sydney, die Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales, ist seit Juni dieses Jahres ununterbrochen im Lockdown. Die Bürger Australiens erleben die wohl härtesten Corona-Maßnahmen weltweit. Positiv auf Sars-CoV-2 getestete Personen werden neuerdings in Quarantäne-Lager verbracht. Ein Lager existiert bereits, weitere sind in Planung.
Die Idee geht auf die Regierungschefin Annastacia Palaszczuk von Queensland zurück, die mit dieser Maßnahme hauptsächlich infizierte Reisende an den Flughäfen abfangen will. Anstatt in den Quarantäne-Hotels in der Innenstadt sollen diese in den Lagern außerhalb der besiedelten Gebiete die Quarantänezeit abwarten. Die Politik erhofft sich so, in Zukunft weitere Lockdowns und die damit verbundenen Kosten sparen zu können. (nw)
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