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Neue Studien zur Corona-Pandemie: Ist Ende Mai der Spuk vorbei?

Das Einaudi-Institut in Rom und die Temple-Universität Philadelphia haben Studien erarbeitet, aus denen sich Aussagen über das wahrscheinliche Ende der Corona-Neuinfektionen ableiten lassen. In Deutschland könnte demnach Ende Mai die Seuche unter Kontrolle sein.

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Ein Jogger am Bondi Beach, 1. April 2020 in Sydney, Australien.

Foto: Mark Metcalfe/Getty Images

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Eine neue Studie über den möglich weiteren Verlauf der Corona-Pandemie, über die „oe24“ berichtet, lässt einen kleinen Lichtstrahl am Ende des Tunnels erkennen. Das in Rom ansässige Einaudi-Institut für Wirtschaft und Finanzen, das unter anderem von der Bank von Italien finanziert wird, hat die Zahlen in Italien ausgewertet. Das südeuropäische Land ist europaweit das am stärksten betroffene von der vom chinesischen Wuhan aus in die Welt verbreiteten Seuche.
Derzeit steigt immer noch die Zahl derjenigen in Italien, die ihre Infektion mit COVID-19 nicht überleben. Am gestrigen Dienstag (31.3.) sind wieder 837 Menschen gestorben, bei denen das Virus nachgewiesen wurde. Das sind 25 mehr als am Tag zuvor, aber immerhin erkennbar weniger als am Freitag der Vorwoche. An jenem Tag war mit 919 Toten an einem Tag der bislang höchste Wert zu verbuchen.

Studie rechnet mit Ende der Neuinfektionen in Südtirol am 6. April

Demgegenüber stagniert die Zahl der Neuinfektionen: Am letzten Tag des Monats März waren es 4.053, nur um drei mehr als am Tag zuvor – aber deutlich unter Werten der Zeit zwischen 21. und 28. März, als an mehreren Tagen die 6000er Marke berührt oder gar überschritten wurde.
Seit Mitte März bewegt sich der Anteil der Geheilten gegenüber den an COVID-19 Verstorbenen stabil etwa im Bereich des Verhältnisses 55 zu 45. Perspektivisch, so haben die Eunaudi-Forscher errechnet, wird sich diese Schere jedoch deutlich öffnen. Mit einem Höhepunkt der Epidemie sei demnach Ende April zu rechnen, danach soll die Zahl der Menschen, die noch infiziert sind, deutlich zurückgehen. Immer mehr Menschen werden genesen. In wenigen Wochen soll es in Italien zu keinen Neuinfektionen mehr kommen. Der exponentielle Anstieg der Kurve hätte ein Ende.
Das Institut hat auch die einzelnen Regionen unter die Lupe genommen und berechnet, wann jeweils mit einem Ende der Neuinfektionen zu rechnen sein werde. Demnach soll die Region Trentino-Alto Adige (Südtirol) die erste sein, in der die Seuche vollständig unter Kontrolle sein wird. Der 6. April werde demnach der erste Tag ohne Neuinfektionen sein. Einen Tag später sollen Ligurien, Umbrien, Basilikata folgen, am 8. April das Aosta-Tal und bis zum 11. April noch Apulien, Friaul-Julisch Venetien und die Abruzzen.

Maßnahmen gegen Corona mit entscheidend für den weiteren Verlauf

In der besonders stark von der Corona-Pandemie heimgesuchten Lombardei soll der 22. April der erste Tag ohne neue Ansteckungsfälle sein. Am 28. April soll die Emilia Romagna folgen. Die Gefahr, sich mit dem SARS-CoV-2-Virus zu infizieren, soll in ganz Italien zwischen 5. und 16. Mai endgültig gebannt sein.
Wie „oe24“ weiter berichtet, haben auch Forscher der Temple-Universität Philadelphia Berechnungen über den wahrscheinlichen weiteren Verlauf der Pandemie angestellt. Für Österreich, das mit Ischgl einen eigenen exponierten Seuchenherd hatte und wenige Tage nach Italien drastische Maßnahmen zur Drosselung der Sozialkontakte eingeführt hatte, rechnen sie mit einem Ende der Neuinfektionen zwei Wochen später.
Der „Stern“ zitiert die Einschätzung von Enrico Bucci, der als Biochemiker, Datenanalyst und Professor an der Forschungseinrichtung in Philadelphia arbeitet und führend an der Erstellung der Studie beteiligt war. Er beobachtete unter anderem die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus in den einzelnen Ländern und die Dauer bis zur Ergreifung von Maßnahmen gegen die weitere Verbreitung.

Deutschland wäre Ende Mai unter den Letzten

Sechs Tage nach Italiens Hotspot Codogno soll in Spanien ein Stopp der Neuinfektionen erreicht sein. In Frankreich soll der Zeitraum bis zum gleichen Effekt von da an elf Tage betragen, in den USA 14, in Großbritannien 16, in den Niederlanden 17 und in Belgien 18.
In Deutschland, wo erst mehrere Tage nach dem Anti-Corona-Paket der Regierung in Österreich ähnliche Schritte gesetzt wurden, soll ebenfalls 18 Tage nach Codogno Schluss sein mit Neuansteckungen.
Gleicht man Buccis Einschätzungen mit der Enaudi-Studie ab und berücksichtigt den Verzögerungsfaktor, würde dies – sollten die Maßnahmen wirken – bedeuten, dass in Deutschland Ende Mai die Corona-Pandemie de facto ausgestanden wäre.

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