Nach Rebellenangriff in Mali: Auch Niger stoppt Beziehungen zur Ukraine
Der Ukraine-Krieg hat auch Auswirkungen auf die Beziehungen in Westafrika: Nach Mali hat nun der benachbarte Niger seine diplomatischen Verbindungen zur Ukraine ausgesetzt.
Die Regierung in Niamey beschließe dies „in voller Solidarität“ mit Mali, sagte der nigrische Regierungssprecher Amadou Abdramane in einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung. Moskau warf der Ukraine am Mittwoch vor, sie wolle in Afrika eine „zweite Front“ in Afrika eröffnen.
Mali hatte die Beziehungen zur Ukraine am Sonntag abgebrochen und zur Begründung auf eine Erklärung aus Kiew zur Niederlage der malischen Armee und der russischen paramilitärischen Gruppe Wagner bei einem Gefecht mit Rebellen Ende Juli im Norden des Landes verwiesen.
Äußerung des Sprechers des ukrainischen Militärgeheimdienstes gab Anstoß
Dazu hatte der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andryj Jussow, im ukrainischen Fernsehen gesagt: „Die Tatsache, dass die Rebellen die notwendigen Daten erhielten, die es ihnen ermöglichten, eine Operation gegen die russischen Kriegsverbrecher durchzuführen, wurde bereits von der ganzen Welt beobachtet. Selbstverständlich werden wir die Einzelheiten nicht preisgeben.“
Die Junta in Bamako brach daraufhin die Beziehungen zur Ukraine ab, der nigrische Regierungssprecher Abdramane bezeichnete die Aussagen Jussows nun als „inakzeptabel“. Malische Rebellen hatten eigenen Angaben zufolge bei den Gefechten zwischen dem 25. und 27. Juli 84 Kämpfer der Söldnergruppe Wagner sowie 47 Regierungssoldaten getötet. Die malische Armee sprach von einer „großen Anzahl“ von Toten in ihren Reihen.
Russland spricht von „zweiter Front“ in Afrika
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, warf Kiew am Mittwoch vor, eine „zweite Front“ in Afrika eröffnet zu haben. Die ukrainische Regierung unterstütze „Terroristengruppen in den Staaten des Kontinents, die Moskau nahestehen“, fügte Sacharowa nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur „RIA Novosti“ hinzu.
In Mali wie im Niger waren seit 2021 durch Staatsstreiche Militärregierungen an die Macht gekommen. Diese haben die Beziehungen zu westlichen Ländern stark eingeschränkt – und sich hingegen Russland deutlich angenähert. In beiden Ländern sind russische Militärausbilder im Einsatz. Die Junta in Mali setzt insbesondere auf die russische Söldnergruppe Wagner, die in einigen Staaten weltweit als verlängerter Arm des Kreml aktiv ist. (afp)
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